Rainer Flößer Photography 

...ein Leben voller Bilder

“Wer nie im Morgentau auf leichtbehuftem Pferde die Welt durchstreift, weiß nichts um des Lebens höchstes Glück.



 

Mein Gayana-Mädchen ist und bleibt ein erstaunliches Pferdchen. Seit März hat sie mich auf Trab gehalten, in Ängste versetzt, ratlos gemacht, beglückt und mit Stolz erfüllt. Nicht nur das Leben gleicht dieser Schachtel Pralinen, bei der man nie weiß, was man bekommt, Gayana auch. Anfang Mai sind Maus und Thaddi auf eine Rentnerkoppel gezogen und Gayana kam nach unten in Cheyennes alte Box neben Sue. Das war ein herber Schlag für sie. Sie hat in ihrem Leben schon so viele Verluste erlebt, jeder weitere ist immer noch schwerer zu verkraften und wirft sie zunehmend mehr aus der Bahn. Diesmal war es ein vorläufiger Höhepunkt. Die erste Zeit war furchtbar und für mich fast nicht zu ertragen, wie sie Kilometer zwischen Box und Paddock umhergekreiselt ist und schrie, die Beine zwischen den Gitterstäben durchgestreckt hat, wenn Sue bewegt wurde noch verzweifelter wurde, und – am allerschlimmsten – selbst auf der Koppel nicht zur Ruhe kam, sondern nur zwischen den ihr quasi verbliebenen Pferden Sue, Jazz und Lino hin- und hergerannt ist und gar nicht wusste, wie sie ihre kleine Restherde zusammenhalten sollte. Kein Beruhigungsmittel half und ich war mehrmals kurz davor, allem ein Ende zu setzen, weil ich es nicht mehr mit anschauen konnte, mit meinem Latein mehr als am Ende war und Gayana in ihrer Verzweiflung irgendwann auch die Menschen nicht mehr ihre Pferde holen ließ. Es war unerträglich und Gayana und ich haben jede auf ihre Art einfach nur gelitten. Die Rettung war die räumliche Trennung von Jazz und Lino, als Gayana mit Sue allein auf eine Koppel durfte. Von dem Tag an wurde es endlich Schritt für Schritt besser. Bis dahin hatte sie allerdings auch den letzten Rest an Fett und Muskeln eingebüßt und war derart abgemagert, dass einem wieder nur die Tränen kommen konnten. Seitdem geht es allerdings endlich wieder aufwärts. Sie und Sue kleben zwar aneinander wie mit Pattex, aber Gayana scheint langsam Vertrauen in die neue Situation zu fassen, merkt wohl, dass Sue zurückkommt, wenn sie geholt wird, und ist um ein Vielfaches ruhiger und ausgeglichener geworden. Außerdem habe ich das Futter fast komplett umgestellt und spüle täglich das Maul mit Salbeitee in der Hoffnung, dass sich ihre Zahnlücken nicht mehr entzünden. Es scheint zu fruchten. Sie frisst viel besser und hat wieder zugenommen. Und so können auch das Kappzaumtraining mit Linda und die Bodenarbeit mit Lena endlich muskulär etwas bewirken. Ich bin unglaublich erleichtert, dass wir einmal mehr eine Kurve gekriegt haben. Seit ein paar Wochen ist Gayana wie ausgewechselt und zeigt Leistungsbereitschaft und Freude an der Bodenarbeit wie früher. Mit Lena sind wir zurück bei der Freiarbeit und üben an der verfeinerten Kommunikation. Ganz neu haben wir mit der Hütchen-Acht nun auch das Üben an Aufgaben etwas weiter weg vom Körper ins Programm aufgenommen. Und auch bei der Kappzaumarbeit mit Linda haben wir das Niveau noch etwas erhöht und versuchen uns zusätzlich zur Stangenarbeit am Schulterherein und Travers im Trab und haben den Eindruck, dass alles endlich wieder nach Gayanas Geschmack ist: Anspruch statt Schonung. Sie scheint es gut zu finden, schnaubt ab und kaut und wirkt so zufrieden, dass es bei Linda und mir kürzlich erneut ein paar Tränchen gab - diesmal vor Dankbarkeit.
Rainer und Katja haben ein paar Sequenzen vom Unterricht bei Lena und Linda auf Video festgehalten und Rainer hat einen kleinen Erinnerungsfilm an die guten Tage dieses Spätsommers daraus geschnitten.




Endlich gibt es wieder etwas zu berichten und zu zeigen! Nach dreieinhalb Monaten außer Gefecht war es allerhöchste Zeit, den lieben Menschen vom Stall, die mir so selbstlos mit Gayana geholfen haben, als ich zur Untätigkeit verdonnert war, ein erstes kleines Dankschön zu schenken, und das war ein Dunkel-Shooting. Die Hoffnung, dass es, weil März und Frühling und so, vielleicht schon etwas wärmer sein könnte, hat sich zwar leider nicht erfüllt, es hatten aber trotz des kalten Abends alle Spaß und einmal mehr sind schöne Fotos für alle entstanden. A big shout-out an dieser Stelle noch einmal an Alina, Diddy, Katja und Mati, Marie, Michi, Moni, Petra und Martina (die leider nicht dabei sein konnte und zu einer anderen Gelegenheit noch Bilder bekommt), Igl und Linda (mit denen wir mit ihren Pferden in deren Stall noch ein Shooting machen) für eure tatkräftige und selbstverständliche Unterstützung! Ohne euch wäre ich komplett aufgeschmissen gewesen und Gayana in ihrer Box verhungert und versteift!!! D A N K E! Ihr seid die Besten!

Nachtrag:
Ende März hat Gayana mir einen sehr schönen Moment geschenkt. Nach dem Flitzen lassen war sie noch motiviert genug für eine kurze Liberty-Einheit. Far from perfect nach all der Zeit, es gibt viel aufzufrischen und zu verbessern, aber ich habe die Minuten inniger Vertrautheit, die wir miteinander hatten, sehr genossen!



Und dann ist es plötzlich soweit. Man hatte es schon seit längerem geahnt, aber wahrhaben wollte man es nicht. Und dann passiert es – das Pferd wird hinfälliger und schwächer und auf einmal fehlt ein ganzes Stück vom eigenen Leben, ein Stück vorbehaltlose Nähe aus dem eigenen Leben verschwindet. Dani musste Sierra gehen lassen, der November ist für sie zu einem Trauermonat geworden, und auch ich bin sehr traurig. Ich mochte Sierra sehr, sehr gern, ein paar Mal habe ich mich auch um ihn gekümmert, wenn Dani im Urlaub war, und seine Gemütsruhe, sein freundliches Wesen, aber auch seinen eigenen Kopf fand ich immer liebenswert. Dass er fast bis ganz zum Schluss im Laufstall bei seinen Jungs bleiben konnte, empfinde ich als Geschenk. Auf der großen, ewigen Koppel wird er den anderen Teil seiner Herde wiedertreffen, der ihm vorausgegangen war. Sierra, du wirst hier nicht vergessen! Grüß die, die dir entgegengaloppieren!


 

Nachdem Gayana und ich an den beiden Sommer-Shootings nicht teilnehmen konnten, hat sich nun im Oktober zusammen mit Martina und Sue die Gelegenheit für Herbstfotos ergeben. Der Oktober macht dieses Jahr seinem Beinamen „golden“ oft alle Ehre und so brauchten wir gar nicht weit zu gehen, um wieder einmal mit den Apfelbäumen an den Schuler-Koppeln ein schönes Hintergrundmotiv in der Nachmittagssonne zu finden. Spontan hat sich noch Alina mit Thaddi angeschlossen und Dani kam auf einem Spaziergang mit Sierra als Ponyreitpferd vorbei und hat ebenfalls mit allen Beteiligten posiert. Leider hatte die kleine Reiterprinzessin an diesem Tag schlechte Laune und wollte nicht in die Kamera und schon gar nicht nett schauen, aber dafür haben alle anderen um die Wette gelacht. Und in den Wartepausen lockte das durch den ersehnten Regen der vorherigen Tage endlich wieder grüne und saftige Gras und alle Pferde waren sehr happy über die Gelegenheit, sich damit lang und viel den Magen vollzuschlagen. Gedankt haben sie es uns mit netten Gesichtsausdrücken und sogar öfter mal gespitzten Öhrchen, so dass auch die Zweibeiner diesmal ein recht entspanntes Shooting hatten und ihrerseits nett gucken konnten 😉.
Zwei Wochen später gab es die diesjährige Herbstwald-Fotosession im Seewald, zu der sich Antje und Roy, Marie, Lisa und Nicole mit Nick und Lasse, Diddy und Finn mit Laro und Silvia und Flip eingefunden hatten. Da das Wetter immer sommerlicher wird, war die Stimmung durch das Licht in den bunten Blättern optimal für schöne Bilder.

 

Ende Juli / Anfang August fand die Fortsetzung der Sommersonnennatur-Shootings statt. Es hat sich eine recht große Gruppe zusammengefunden, die sich auf einem Sonnenblumen-Stoppelfeld getroffen und trotz großer Hitze nicht von einer Fotosession hat abhalten lassen. Ganz optimal war die Location nicht, es finden sich leider immer wieder Verkehr, Straßenschilder und anderes im Hintergrund, aber so ist das eben in der Stadt. Und weil die Sonne so vom Himmel gebrezelt hat, war es sehr hell, was für die Leute ohne Sonnenbrille manchmal etwas schwierig war. Trotzdem hat das Shooting Spaß gemacht und die Pferde waren superbrav. Sind ja inzwischen auch wirklich alle Profis! Genau wie ihre Menschen, und so war es ein ganz unkompliziertes Shooting, nur Tim musste dann und wann ein bisschen motiviert werden, er hatte wohl schlechte Laune an dem Tag, aber das sieht man ihm auf den Fotos nicht an.

Wenige Tage später gab es mit Silvia und Simone noch einen Nachklapp. Die beiden hatten sich ebenfalls ein Sonnenblumenfeld ausgesucht und sich zu einer späteren Uhrzeit mit Rainer getroffen, so dass es schon ein schönes Abendlicht gab, das Simone am Ende sogar noch mit einem Heiligenschein bedacht hat 😃!

 


 Auch dieses Jahr stand die Frage im Raum, ob es wieder ein gemeinsames Stall-Shooting geben sollte, und wenn ja, ob es einmal mehr in der Strohhalle stattfinden sollte oder zur Abwechslung mal im Grünen, dann aber in kleineren Gruppen. Eine Meinungsumfrage ergab, dass sich alle ein Shooting im Grünen wünschten. Bislang gab es zwei, eines gleich früh morgens um 5 Uhr zum Sonnenaufgang, dafür waren Andrea, Diddy und Maresa bereit aufzustehen und sich mit Chris, Laro und Caddy ein schönes Plätzchen mit der aufgehenden Sonne im Rücken zu suchen. Die satten Farben des Tagesanbruchs in der noch frischen, unverbrauchten Luft zaubern eine ganz tolle Stimmung, so dass sich der frühe Aufbruch voll gelohnt hat. Das ruft nach Wiederholung! Und ganz nebenbei hat sich bei der Gelegenheit auch noch herausgestellt, dass Cookie fliegen kann…

Sabine und Denise wurden ein paar Tage später am Nachmittag mit Luke und Cash in Szene gesetzt und abgelichtet. Ihnen hat sich Michi spontan mit Beet angeschlossen. Auch hier sind sehr schöne Bilder entstanden, die die harmonische Beziehung von Mensch und Tier spiegeln. Ich bin gespannt, welche weiteren Fotos im Verlauf des Sommers noch entstehen werden.

 


Seit zwei Wochen tummeln sich die Pferde nachmittags wieder auf der Koppel, am ersten Maiwochenende war dieses Jahr die Koppeleröffnung – diesmal ohne Winterjacken, das war sehr angenehm. Ich fand, dass die Pferde dieses Jahr sehr gesittet waren, obwohl sie sicher gemerkt haben, was in der Luft lag. Die Atmosphäre war aber irgendwie nicht so aufgeheizt und ich konnte Gayana in aller Ruhe warmlaufen, bevor es losging. Der Fellwechsel hat ihr in diesem Frühjahr sehr zugesetzt und sie einige Kilos gekostet, sie ist wahnsinnig dünn geworden, aber das hat sie nicht davon abgehalten, sich sehr über den Koppelstart zu freuen. Die Bocksprünge ganz am Anfang konnte ich leider nicht einfangen, aber da sie danach noch ein bisschen gerannt ist, konnte ich zumindest das mit dem Handy festhalten. Rainer hat derweil die Herde auf der unteren Koppel mit der Kamera begleitet und deren Freude über den ersten Koppeltag auf Bilder gebannt. Während bei den Wallachen etwas mehr Show geboten war, haben sich die Stuten und Thaddy schnell beruhigt und beschlossen, dass nichts wichtiger ist als das Gras. Alles in allem war es ein ruhiger Auftakt und ich war wieder sehr erleichtert, dass Gayanas Beine alles gut überstanden haben. Nun hoffe ich, dass das tägliche Grasen ihr hilft, wieder ein paar Kilo zuzulegen und sie ihren „Anatomie-Model-Look“ über den Sommer wieder los wird.
















 Neues Jahr, neues Glück, sollte man meinen, aber der Mist in der Welt hat sich leider nur vergrößert und das Wetter macht es auch nicht viel besser als im vergangenen Jahr. Zwar gibt es vereinzelt ein paar schöne Tage, im Ganzen ist es aber weiterhin kühl und regnerisch. Gegen Regen hab ich gar nichts, die Natur braucht’s, aber kann es nicht einfach mal warm regnen?? An einem der schönen Tage in diesem April hatte Andrea keine Zeit für Chris und Steffi ist eingesprungen und ich durfte sie mit Rocket bei einem Ausritt begleiten, was einmal mehr eine tolle Abwechslung und ein super schöner Ausflug war, den ich sehr genossen habe. Ein paar Tage danach hat es sich ergeben, dass Steffi endlich einmal auf Gayana reiten konnte, was prima geklappt hat – und für Steffi bedeutet, dass sie nun ein weiteres Pferd hat, bei dem sie einspringen darf, wenn Not am Mann ist 😉. Da ich im Mai einen Tag weg bin, habe ich Steffi direkt „gebucht“! Ende April haben Nadine und ich gemeinsam mit Maus und Gayana eine Runde gedreht und die beiden danach noch grasen lassen, während Petra mit Funky und Diddys Unterstützung einen Kutschversuch unternommen hat.


 

Mitte Januar hat Michi ein zweites Holi-Shooting organisiert, an dem ganze 12 Pferde, zwei Hunde und auch ein paar Menschen teilgenommen haben. Es gibt immer noch so manches zu üben und so cool unsere Pferde meist sind – die durch die Luft wirbelnde Farbe finden sie nicht so witzig… Einige der Ergebnisse können sich aber durchaus sehen lassen, schaut selbst! 



Season’s greetings everyone! – Und dies weiterhin im Griff der Pandemie… Dem Virusmistvieh und seinen Varianten zum Trotz haben Anni und Walter dieses Jahr die Weihnachtsfeier nicht ausfallen lassen, wohl aber mit einigen Vorkehrmaßnahmen versehen. So haben wir diesmal mit 2G plus, Suppe, Fingerfood und an Stehtischen an der frischen (kalten!) Luft in der Halle gefeiert. Öfter mal was Neues! Ob unser aller Leben jemals wieder wird wie früher? Nachdem dieser wilde Wunsch 2021 ja so überhaupt nicht in Erfüllung ging, wagen wir für 2022 kaum davon zu träumen. Aber trotz der etwas unwirtlichen Umstände hatten wir ein sehr schönes Zusammensein an diesem ersten Adventssonntag. Morgens habe ich in aller Frühe noch Gayana bewegt, bevor in der Halle ab 10 Uhr dann aufgebaut und vorbereitet wurde. Der hintere Teil wurde mit  den Stehtischen und ein paar Biergarnituren für das reichliche und super leckere Essen bestückt, im vorderen Bereich haben wir fürs Fotoshooting dekoriert – wie man sieht, hat das Teamwork ganz wunderbar bis hinauf zur Tannenspitze funktioniert (etwas anderes ist bei uns im Stall ja auch nicht zu erwarten!!). Walter war so lieb und hat einen Strohballen in die Halle gefahren und außerdem haben Gehrings uns ihren schon erstandenen Weihnachtsbaum zur Verfügung gestellt, den sie dann nach der Feier geschmückt und bereit für Heilig Abend zurückbekommen haben. Mit einem nachtblauen Tuch, einer Lichterkette und Tannenzweigen im Hintergrund und Schlitten und Fake-Geschenken als Abrundung hätte die Kulisse nicht weihnachtlicher sein können, und Rainer hat wie immer für jeden ein paar stimmungsvolle Fotos gezaubert. Und unsere Rösser sind inzwischen so tolle Profis! Nicht eines hat auch nur mit der Wimper gezuckt, als es in die in ihren Augen sicher äußerst seltsam anmutende Halle geführt und vor die Deko drapiert wurde.

Mit einer Gesangseinlage und der gegenseitigen Bescherung kam auch der festliche Teil nicht zu kurz. Von Anni und Walter haben wir wunderschöne kleine Tafeln bekommen, an die man mit Magneten zum Beispiel Notizen oder Schlüssel hängen kann. Die Täfelchen hat Walter fabriziert und Anni hat sie mit Bildern von unseren Pferden verziert und sie sehen richtig edel aus. Da haben die beiden sich wieder einmal etwas echt Tolles einfallen lassen! Im Gegenzug haben wir die zwei am zweiten Adventswochenende in einen Mini-Urlaub in einer Ferienwohnung mit Sauna und Whirlpool im Nordschwarzwald geschickt. Verpflegung vom Frühstück bis zum vorgekochten Mittagessen gab es mit dazu und die Garantie, dass wir uns um die Pferde kümmern. Und das hat dank Lauras super Organisation und einem ausgetüftelten Plan richtig gut funktioniert. Wenn die Vierbeiner etwas verblüfft waren, dass in der Früh und abends plötzlich ganz andere und viel mehr Leute um sie herum gemistet und gefegt haben, so haben sie es sich zumindest nicht anmerken lassen 😉.

Also, ich denke, der Weihnachtszeit angemessen hat unser Stall wieder mal unter Beweis gestellt, dass er etwas Besonderes ist und wir eine Stallgemeinschaft haben, die ihresgleichen sucht. Und das ist zum Jahresausklang dann doch das schönste Geschenk! 


Seit kurzem weiß ich nun auch, was ein „Holi-Shooting“ ist. Wie ich mittlerweile herausgefunden habe, leitet sich der Begriff nicht von der Holografie ab, wie ich vielleicht etwas naiv dachte, sondern vom indischen Holi-Fest. Wieder was gelernt. Dieser Brauch wird auch „Fest der Farben“ genannt und ist ein ausgelassenes Spektakel, bei dem sich die Inder mit Farbpulver und Wasser überschütten. Es markiert das Ende des Winters und läutet den Frühling ein. Michi hat damit im Stall kurzerhand den Winter eingeläutet… Sie hatte Bilder eines solchen Shootings mit Pferden gesehen und Rainer gefragt, ob er das nicht mal mit den Protagonisten des Stalls ausprobieren wolle. Gesagt, getan – aber alles andere als „mal eben“ umgesetzt, wie sich herausgestellt hat. Zur Durchführung des Shootings braucht man viele Helfer und viel Equipment. Es werden mindestens ein Fotograf, ein Model und zwei Werfer benötigt. Das war das geringste Problem, der Fotograf war bereit, die Models hatten keine Wahl und ihre Besitzer haben mehr als fleißig auf- und abgebaut, Blitze hin- und hergetragen und natürlich viel Farbe geworfen. Als geringfügig schwieriger hat sich das aufeinander Abstimmen und Funktionieren der Technik herausgestellt. Obwohl Rainer zuhause alles durchprobiert hatte, mussten die Geräte am Ende doch unter den dann echten Bedingungen neu eingestellt und zum fein aufeinander abgestimmten Laufen gebracht werden. Den Spaß hat es niemandem verdorben, aber so haben die Vorbereitungen erstmal viel länger gedauert als erwartet. In der Zeit haben sich die Hunde richtig schön „warm gemacht“, vor allem Beet und Kuma waren sich nicht so ganz schlüssig, was die Menschen da so treiben, und haben ganz schön rumgetobt. Nicht mehr recht geheuer war es Beet dann aber, als er es mit der Farbe zu tun bekam. Zwar hat er alles brav mitgemacht, sich auf Kommando hingelegt und ist auf Abruf losgerannt, aber vor der Farbwolke hatte er Angst. Hugo war da schon mutiger und auch die beiden Pferde, Cash und Smoky, haben viel besser mitgemacht als wir gedacht hätten, auch wenn man ihnen ebenfalls angemerkt hat, dass sie nicht so ganz mit der Situation im Reinen waren. Die Bilder, die am Ende herausgekommen sind, sind sicher nicht perfekt, aber für den ersten Versuch doch gar nicht schlecht geworden. Und das nächste Mal werden wir schon besser wissen, wie man die Farbe werfen und die Models platzieren muss. Mal sehen, ob ich dann auch ein Foto mit Gayana wage!

Mit der üben wir gerade öfter mal das Spazieren gehen. In der Gruppe klappt es gut, allein leider nach wie vor nicht. Aber in der Gruppe macht es ja auch viel mehr Spaß 😊 ! 


Es ist gar nicht so viel Zeit ins Land gegangen, aber es sind schon wieder einige schöne Bilder entstanden.

Was der Sommer nicht so gut konnte, hat der Herbst bis Ende Oktober ganz gut hinbekommen, nämlich sonnige und warme Tage zu liefern. So haben wir ein Wochenende genutzt und haben uns mit ein paar willigen Reiterinnen im Seewald getroffen, um ein Herbstlaubshooting zu machen. Rainer und ich sind mit dem Fahrrad zum Hexenhäusle gefahren und haben dort auf unsere Models gewartet, die das Shooting mit einem kleinen Ausritt verbunden haben. Vor der bunten, leuchtenden Baumkulisse sind tolle Fotos entstanden, obwohl ein paar der Vierbeiner diesmal irgendwie nicht so gut drauf waren und nicht so recht still stehen wollten. Vielleicht lag es an den Stechmücken, die die Gunst der Stunde für ein letztes Festmahl genutzt haben – ich jedenfalls war am Ende des Nachmittags total verstochen und hatte noch ein paar Tage eine juckende Erinnerung… Gayana habe ich wohlweislich zuhause gelassen, für sie wäre das Stehen, Warten und von den Mücken aufgefressen werden zur Tortur geworden. In den letzten Jahren hatte ich ja schon immer beim Nikolausritt meine liebe Mühe, sie während der Lebkuchen-und-Kinderpunsch-Pause halbwegs bei Laune zu halten, deshalb wusste ich, dass ich ihr und mir ein Shooting fernab der rettenden Box, wenn die Ungeduld zu groß oder die Fliegen zu aufdringlich werden, nicht antun möchte. Aber für Überraschungen ist sie immer wieder gut. Wer nicht hinstehen mag, der läuft eben – und das tut sie ganz unglaublich. Was als Experiment begann, entwickelt sich (bislang – toitoitoi!) zu einer kleinen Erfolgsgeschichte. Hätte mir letztes Jahr um diese Zeit jemand gesagt, dass aus Gayana nochmal wieder ein Reitpferd werden würde, ich hätte ihn ausgelacht und für übergeschnappt erklärt. Aber Wunder gibt es immer wieder… Seit Irina mit Gayana arbeitet, blüht sie sowas von auf, ich hätte es wirklich niemals für möglich gehalten. Da ich ihr weiterhin Schmerzmittel gebe, kann ich nicht sagen, wie echt das alles ist, aber sie hat definitiv wieder mehr Freude an allem und offenbar ganz besonders an der Arbeit unterm Sattel – ich lasse es also dabei, dass sie wieder ein bis zweimal pro Woche geritten wird, und freue mich an ihrer Bewegungsfreude. Und die hat sie – das beweisen die Fotos, die Rainer kürzlich gemacht hat. (Sind vielleicht ein bisschen viele geworden, aber ich bin sooo stolz auf dieses Pferdchen und wie schön sie läuft!)

Am letzten Oktober-Samstag war dann nach einem Jahr Corona-Pause mal wieder Kürbisschnitzen angesagt. Ich konnte nicht dabei sein, aber Rainer hat alles dokumentarisch festgehalten und sich Jens‘ Suppe im Anschluss schmecken lassen. Es sieht aus, als hätten auch hier alle, die dabei waren, viel Spaß gehabt! 


Das letzte September-Wochenende hatte samstags nicht nur noch einmal einen strahlend schönen Frühherbsttag parat, sondern auch eine ganz arg schöne Überraschung für mich, denn Steffi ist für Petra bei Joey eingesprungen und hat mich gefragt, ob ich mit ihr ausreiten gehen wolle, ich würde Rocket bekommen. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen! Mein erster Ausritt nach zwei Jahren! Und was für ein wunderbarer! Wir sind gemütlich in den Seewald geritten, begleitet von Rainer auf dem Fahrrad, denn dieses Ereignis musste natürlich mit der Kamera festgehalten werden. Dass Rocket ein ganz feiner Kerl ist, wusste ich ja schon, und auch diesmal war es ein kleines Träumchen, mich von ihm tragen lassen zu dürfen, und auch Joey lief entspannt und brav mit Steffi, so dass wir eine herrliche Runde drehen konnten, die ich in vollen Zügen genossen habe. Gayana hat sich in der Zwischenzeit den Bauch auf der Koppel vollgeschlagen und war sicher gar nicht böse, dass ich sie an diesem Tag in Ruhe gelassen habe 😉.

Dass Steffis Wahl für diesen Ausritt auf mich fiel, hat mich wirklich riesig gefreut und war ein richtiges Geschenk! Ich hatte eine fantastische Zeit – danke, Steffi, für dieses Angebot und dein Vertrauen und danke Rocket, dass du so ein toller, zuverlässiger Kumpel bist!! 😍

 

Wie die Zeit vergeht, konnte einem am Wochenende wieder einmal deutlich bewusst werden – wir haben den Pferdehof Gehring hochleben lassen, und zwar zu Ehren seines 20-jährigen Bestehens. Dabei haben wir doch vorgestern erst das 10-jährige gefeiert – oder?!

Anni und Walter haben ihre Reiterinnen samt Familien diesmal unter dem Motto: „Mal ging es in den vergangenen 20 Jahren, rauf, mal runter, aber wir haben alle Höhen zusammen genossen und alle Tiefen zusammen gemeistert“ zu einer Wanderung mit kleinen Klettereinlagen entführt (das Ziel war bis ganz kurz vor dem Aufbruch ein streng gehütetes Geheimnis!), und anschließend wurden die leeren Mägen im urigen „Krabba-Neschd“ aufs Beste gefüllt und wir haben Anni und Walter mit ein paar Programmpunkten und Geschenken hochleben lassen. An der Wanderung konnte ich, da wieder Schule ist, leider nicht teilnehmen, aber zum Essen war ich natürlich da 😉 und auch unsere Darbietungen wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Und es wurde ein ganz toller Nachmittag mit reichlich leckerem Essen, viel Fröhlichkeit und auch emotionalen und anrührenden Momenten. Walter meinte am Schluss, beim 10-jährigen hätten wir mehr gelacht, aber ein paar Freuden– oder Rührungstränchen gehören doch wohl auch dazu, wenn man eine so lange Wegstrecke so erfolgreich zurückgelegt hat. Um all die Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen, haben wir kurzerhand Heathi auferstehen lassen, die die Stallgeschichte aus ihrer Sicht so gefühlvoll erzählt hat, dass kaum ein Auge trocken blieb. Kuma allerdings hat Heather am Anfang erstmal die Show gestohlen, denn sie fand das seltsame Pferd, das da hereingeführt wurde, äußerst suspekt und befremdlich und musste ihm deutlich zeigen, wer hier der Chef ist, hat es kräftig ausgebellt und war kaum wieder zu beruhigen. Viel gelacht werden durfte auch beim Film, mit dem wir uns mit vielen kleinen augenzwinkernden Szenen für Annis und Walters unermüdlichen Einsatz für uns bedankt haben. Wie wunderbar die beiden das Leben für uns und unsere Vierbeiner auf dem Hof gestalten, hat Silvia in einem tollen, dicken Fotobuch festgehalten, auf dessen Seiten sie mit einer Auswahl aus über 10.000 Bildern (die Meli über Wochen heimlich von Annis Computer gemopst hat und die von meiner Datenbank und einigen anderen Helferlein ergänzt wurden) wirklich alles zusammengetragen hat, was in den vergangenen 20 Jahren auf dem Hof so los war. Wenn jemand noch nicht wusste, wie viel Liebe und Arbeit und Verstand Anni und Walter in ihren Hof, ihre Pferde und uns stecken, der weiß es spätestens nach der Lektüre dieses Wälzers 😊. Dass die Einstellerinnen das sehr wohl wissen und würdigen, zeigt der ebenfalls dicke Ordner voll mit persönlichen Dankeschön-Beiträgen, den wir für die beiden zusammengestellt haben. Und damit hat der Geschenkeregen noch nicht aufgehört, denn für Anni und Walter gab es noch Logo-Westen, Anni hat für Walter ein Büchlein zusammengestellt, in dem sie alle Baustellen und Veränderungen des Hofs der letzten 20 Jahre dokumentiert hat, und Reiterinnen-Ehrungen gab es am Ende auch noch, denn Laura durfte ihr Fotobuch zum 10-Jährigen entgegennehmen und Petra bekam als Einstellerin der ersten Stunde eine superschöne Decke für 20 Jahre im Stall. Pünktlich zur Kaffeezeit waren wir dann zurück im Stall, wo es noch gemütlich Kaffee und Kuchen gab, die Nasen in alle die Bücher gesteckt wurden und auch die Fellnasen noch auf ihre Kosten kamen und auf die Koppel durften. So war es am Ende für wirklich alle ein absolut gelungener, richtig schöner Tag, den bestimmt keiner so schnell vergessen wird! Ein riesengroßes und ganz herzliches DANKE an Anni und Walter für die schöne Idee und die Einladung und an alle, die dazu beigetragen haben, dass dieses Fest so unvergesslich geworden ist, ganz besonders Meli! 

Rainer musste übrigens arbeiten und konnte nicht dabei sein. Das erklärt, warum die Fotos nicht GANZ die übliche Qualität haben… 😂😇 


Das inzwischen auch beinahe schon traditionelle „August-Shooting“ ist dieses Jahr genauso dem Wetter zum Opfer gefallen wie eine ausgiebige Koppelsaison für die Pferde. Ein typisch deutscher Sommer hat uns 2021 ereilt – verregnet und oft recht kühl, also ziemlich spaßbefreit… Wenig Koppel und viel an der Hand grasen war angesagt. Zwar habe ich mir über viele Wochen gesagt, dass der ganze Regen nach den vergangenen drei Jahren für die Natur dringend nötig war, aber spätestens im August wäre etwas mehr Sommersonnenfeeling echt schön gewesen. Oder wenigstens warmer Regen. Aber bei 11 Grad morgens im Stall zu stehen, war schon ganz schön grenzwertig. Immerhin beginnt der September nun einigermaßen vielversprechend (logisch: die Schule steht ja auch vor der Tür…) und so gab es gleich zu Monatsbeginn dann eben ein spontanes September-Shooting. Diesmal sind wir dafür ein Stück weit an der gegenüberliegenden Koppel vorbei gelaufen und haben ein sehr nettes Plätzchen mit Schatten spendenden Bäumen gefunden, so dass wir nicht die Augen gegen die Sonne zusammenkneifen mussten – dafür mussten sich aber leider die Pferde gegen extreme Fliegenangriffe zur Wehr setzen und haben ihren Menschen das entspannte nett Gucken dadurch nicht gerade leicht gemacht. Natürlich hat Rainer es aber trotzdem geschafft, für jeden ein paar sehr schöne, stimmungsvolle Spätsommerbilder zu zaubern! Schade nur, dass Gayana gerade wieder aufgeschlagene Vorderfüße hat und ich ihr wegen der Fliegen doch lieber einen Verband drüber gemacht habe. Der sieht ein bisschen doof aus, aber gehört halt zu unserem Leben jetzt dazu…

Gayana bekommt seit einiger Zeit täglich ein leichtes Schmerzmittel, was ihr und mir das Leben deutlich erleichtert. Wacher wird sie davon leider nicht, ihre Fesselgelenke sind, wie gesagt, zur Zeit wieder oft aufgeschlagen, was mir zeigt, dass sie wohl wieder häufig im Stehen einschläft (zum Glück aber ohne aufs Gesicht zu fallen, toitoitoi), aber sie bewegt sich besser und scheint insgesamt stabiler. Und zwar so auffallend, dass ich es mit viel gutem Zureden vor allem von Irina, aber auch von Diddy, gewagt habe, einen kleinen Reitversuch zu machen. Zuerst habe ich vor ein paar Wochen mal Diddy ohne Sattel, nur mit Pad für 10 min draufsitzen lassen, denn sie ist im Kopf frei und unvoreingenommen, was ich von mir mit all meinen Ängsten um dieses Tier nun wirklich nicht behaupten kann, und einen verkrampften Menschen auf ihr drauf wollte ich Gayana nach so langer Zeit nicht antun. Diese 10 min mit Diddy liefen sehr gut, Gayana war ganz aufmerksam und willig und gab uns beiden das Gefühl, dass es ihr Spaß gemacht hat, mal wieder geritten zu werden. Trotzdem habe ich danach noch ein paar Wochen und viel Zuspruch gebraucht, um diesen Versuch zu wiederholen. Ich hab mit Gayanas Beinen einfach zu viel mitgemacht. Doch Petra hat mir eines Tages „einfach mal so“ ihren Fellsattel ausgeliehen und so habe ich mir schließlich ein Herz gefasst und Irina gefragt, ob sie mich denn bei einem Reitversuch unterstützen würde, wozu sie gern bereit war, denn sie kennt Gayana noch vom Talhof und ist sie selbst vor meiner Zeit geritten. Zu unserer Verblüffung war Gayana, sobald ich drauf saß, bis in die Fingerspitzen motiviert, und zwar so sehr, dass sie beim ersten vorsichtigen Antraben am liebsten direkt durchgestartet wäre und nur mit Mühe davon abzuhalten war. Später hat sich Irina noch in den Sattel geschwungen und da konnte ich dann vom Boden aus sehen, wie schön Gayana lief. Es scheint ihr wirklich Freude gemacht zu haben, wieder „gebraucht“ zu werden, so dass ich kleine Reiteinheiten nun öfter mal ins Programm aufnehmen möchte, solange wir das Gefühl haben, dass es ihr guttut und die Beine mitmachen. Unglaublich – nach zwei Jahren dann doch nochmal im Sattel!!!! Wahnsinn.

Ansonsten funktioniert die kleine Pferde-WG inzwischen so gut, dass auch Thaddi und die Maus ab und zu mal zusammen mit Rachidia von Gayanas Heunetz naschen dürfen. Bislang mussten sie immer warten, bis Rachidia ihnen den Heusack gnädigerweise überlassen hat, wenn sie genug gefressen hatte. 

Einen Sonnenaufgang gab es auch wieder einmal zu erleben, als ich mit Andrea und Chris sonntagmorgens ganz früh im Stall war und wir einen Rausgehversuch unternommen haben. Wenn jetzt die schöne Ferienzeit vorbei ist und die Schule und die durchgetakteten Tage wieder losgehen, werde ich wohl wieder öfter das Vergnügen von Sonnenaufgängen haben. Dieser hier war aber ganz besonders schön. 




Das diesjährige Stall-Fotoshooting fand erst im Juli statt. Der Wettergott hatte ein Einsehen und schickte Sonnenschein vorbei, was in diesem Sommer nur unregelmäßig der Fall ist. An diesem Tag jedoch hat mal wieder alles gepasst: angenehme Wetterbedingungen, sehr brave Pferde und viele Teilnehmer mit Lust auf eine neue Motto-Session. Nachdem wir ja letztes Jahr am Strand unterwegs waren, wollte Anni diesmal Urlaub in den Bergen ausrufen und hatte ursprünglich einen Fensterblick mit richtigem Bergpanorama als Hintergrund im Sinn. Die Fototapete, die sie aber schließlich gefunden hat, zeigt eher eine sanfte Hügellandschaft im Sonnenuntergang, was jedoch der stimmungsvollen Kulisse keinen Abbruch tat, ganz im Gegenteil. Zunächst musste die Tapete aber erst einmal auf eine große Holzplatte gekleistert werden, so dass ein paar fleißige Handwerker gefunden werden mussten, die sich abends im Stall getroffen und tapeziert haben. Ich selbst war nicht dabei, aber Silvia, von der ich auch die dabei entstandenen Bilder bekommen habe. Das Ergebnis ist super geworden. Auf den Fotos sieht man gar nicht, wie groß der Hintergrund tatsächlich ist. Immer wieder erstaunlich, wie viel Platz so ein Pferde-Shooting benötigt. Das war letztes Jahr schon so, wo die von Michi bemalten Bettlaken aufgrund des Bewegungsdranges der Pferde immer mal wieder aus dem Sichtfeld verschwunden sind, und auch diesmal mussten die Pferde ziemlich genau platziert werden, um das Panorama vollständig im Rücken zu haben. Da wir aber wieder in der Strohhalle waren, war alles nicht so aufregend wie letztes Jahr auf dem abgetrennten Sandplatz, so dass das Positionieren und Stillhalten leichter war. Auch die neuen Pferde haben mitgemacht wie alte Hasen, man könnte wirklich meinen, dass die Fellnasen inzwischen wissen, dass ihre Menschen einmal im Jahr ein seltsames Spektakel veranstalten, und die Neuen schon vorgewarnt hatten.

Auch wenn es kein reines Bergpanorama gab, haben es sich einige Teilnehmerinnen nicht nehmen lassen, das Dirndl hervorzuholen (wenn schon im Herbst kein Wasen war, dann fand es also wenigstens an diesem Tag Verwendung!). Ob mit oder ohne Tracht – Rainer bekam wieder viel Lob für die Ergebnisse und der Tag hat sich für alle gelohnt! 





Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, aber das Wetter dieses Jahr ist extrem bescheiden. Ein so kaltes und unbeständiges Frühjahr gab es seit Jahren nicht mehr. Entsprechend war lange kein Koppelauftakt in Sicht und als es hieß, dass dieser am vergangenen Pfingstwochenende stattfinden sollte, hätte keiner gedacht, dass es tatsächlich dazu kommen würde. Am dem Freitag vor Pfingsten, den Anni und Walter dann schließlich ausgesucht haben, war es so trüb und stürmisch, dass man ohne Probleme auch an einen Novembertag hätte glauben können, und keiner von uns hat ernsthaft damit gerechnet, dass es wirklich losgehen würde – aber Anni und Walter wollten es wohl hinter sich bringen, jedenfalls gab es dann doch die erste Koppeleröffnung in der Geschichte in Winterjacken. Dank Corona ja auch ohne Koppelkaffee, so dass die Stimmung irgendwie seltsam war, eher spannungsgeladen als freudig-erwartungsvoll wie normalerweise. Mir war gar nicht wohl mit meinem lahmen Pferd und zur Sicherheit habe ich Gayana kräftig mit Schmerzmittel gedopt und gut warmgelaufen, was sich auch gelohnt hat, denn ich glaube, die Stuten sind mehr gerannt als die Jungs, aber da ich die ganze Zeit oben bei Gayana war, habe ich von der Herde unten im Grunde nichts mitbekommen.  Auf jeden Fall sieht man auf den Bildern vom ersten Koppeltag am hohen Gras gut, was für ein Wind ging, und dafür waren die Pferde erstaunlich zivilisiert. An den Fotos vom zweiten Koppeltag kann man sofort erkennen, dass Rainer mit dabei war, die Qualität ist dann doch eine andere als das, was mein Handy fabriziert. Zum Glück lief auch an diesem Tag alles recht ruhig ab und auch seither ist es angenehm stressfrei gewesen. Nur Gayana meint dann und wann, sie müsse Dolly in die Schranken weisen und von der Maus wegjagen, die sie, wie immer, für sich alleine beansprucht.

Langsam und in kleinen Schritten wird sogar das Wetter besser. Inzwischen reichen ein bis zwei Pullis, in seltenen Momenten sogar ein T-Shirt, und die Winterjacke liegt im Auto. Sie in die Waschmaschine zu stecken und bis zum Herbst wegzuräumen, dazu bin ich momentan aber noch zu misstrauisch, es war zu lange ungemütlich… Auf jeden Fall trägt es sehr zum Lebensgenuss bei, dass man sich plötzlich bei den Pferden ins Gras setzen, sich unterhalten und dem Pferdekino zuschauen oder mit den Hunden schmusen kann, ohne zu frieren, auch wenn wir von einem echten Sommergefühl noch immer ziemlich entfernt sind.

Wie man sehen kann, gibt es auch drei neue Pferde in der großen Herde: Caddy ist nach zwei Jahren Auszeit von der Alb zurück und Petra hat uns Joey gebracht. Beide werden nun parallel über die Koppel in die Herde integriert, und nachdem sie erst ein paar wenige Tage separat auf dem Treibgang grasen durften, betätigt sich Walter nun zum großen Vergnügen seiner Stallmädels als drittes neues Herdenmitglied und steht als „blaues Pferd“ (Franz Marc lässt grüßen) inmitten der Wallache und passt auf Joey auf. 


Der Mai hielt ein sehr trauriges Ereignis bereit. Gayanas geliebter Sammy ist über die Regenbogenbrücke gegangen. Gayana und Sammy waren vor allem auf der Koppel ein unzertrennliches Paar und obwohl die beiden mittlerweile schon über ein Jahr räumlich getrennt waren, hat Gayana jedes Mal, wenn sie ihren Sammy gesehen hat, gebrummelt und sich gefreut. Ich hatte so gehofft, dass es Sammy doch wieder besser gehen würde, und er schmerzfrei hätte zusammen mit Gayana auf die Koppel können, aber das sollte leider nicht sein. Sammy galoppiert jetzt mit Cheyenne und all den anderen Pferden, die wir ziehen lassen mussten, über die große, ewige Koppel, und Gayana muss nun doch mit den anderen gemeinsam raus. Das liegt mir etwas im Magen, aber für Sammy war es so ganz bestimmt das Beste. Er ist von seinen Schmerzen erlöst.

Wann die Koppeleröffnung sein wird, steht immer noch in den Sternen. Nach zwei warmen, schönen Tagen zogen wir für eine Weile morgens einmal mehr die Winterjacken an und standen beim Grasen an der Hand frierend neben unseren Pferden. Nun ist es wieder wärmer, dafür regnerisch.

  Gayana ist noch einmal umgezogen, diesmal in ein Ein-Zimmer-Appartement. Nachdem sie binnen vier Wochen zweimal so böse gestürzt ist, dass ich sie jedes Mal an der aufgeplatzten Lippe habe operieren lassen müssen, schließt sich nun der Kreis und sie steht wieder in einer Paddockbox wie 2010, als sie bei Gehrings ankam. Es fiel mir nicht leicht, sie von den anderen zu trennen, und die ersten anderthalb Tage waren schlimm, Gayana ist Kilometer zwischen Box und Paddock hin- und hergerannt und konnte nicht fassen, dass es keine Möglichkeit mehr für sie gab, ihrer Diddle Maus wie ein Schatten zu folgen. Inzwischen hat sie sich aber eingewöhnt und ich glaube, sie ist ganz froh über ihre neue Situation. Auch das Ziel, dass sie endlich die Ruhe findet, sich abzulegen, haben wir erreicht, wie das Stroh, das sie manchmal ziert, zeigt. Gleich in der ersten Woche lag sie mehrmals und das hat sich zunächst so positiv ausgewirkt, dass ich überglücklich war. Die Augen haben nicht mehr getränt, der Blick war wach und klar und sie lief für ihre Verhältnisse traumhaft. Leider war das Glück nach einer Woche schon wieder vorbei, denn jetzt zeigt sich leider, dass das, was ich beim Wälzen in der Halle schon immer beobachte, auch in der Box passiert: Sie kommt an vielen Tagen vom Liegen einfach kaum wieder hoch. Nicht nur, dass die Sprunggelenke wieder komplett offen sind (damit könnte ich zur Not leben), sie geht auch wieder stocklahm, weil sie sich beim Abkämpfen mit dem Aufstehen irgendwas getan haben muss. Auch nachdem sie sich kürzlich total happy zum genüsslichen Wälzen während des Grasens wieder einmal in die Wiese geschmissen hat, war es ein Riesenakt, bis sie wieder stand, zumal sie sich auch noch eine leicht abschüssige Stelle ausgesucht hatte, so dass Sabine und ich schon befürchteten, dass wir Walter zu Hilfe holen müssten. Mit Ach und Krach kam sie dann aber doch ohne Hilfe wieder zum Stehen. Ein schöner Anblick war es aber nicht… Wie es aussieht, gibt es also nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera: Fallen auf die Lippe oder Lahmheit, weil sie nicht mehr ordentlich hochkommt. Es macht mich wirklich fertig, dass es keine gute Lösung für sie zu geben scheint. Langsam bin ich mit meinem Latein wirklich am Ende. 



Von ein paar wenigen warmen Tagen abgesehen, herrscht hier weiterhin ein eher sibirisch anmutendes Grundgefühl. Von echtem Frühling keine Spur, stattdessen mischen sich, auch wenn man es auf dem einen Bild kaum erkennen kann, leichte Schneeflocken ins Angrasen. Und noch immer ist für manche Pferde Eindecken angesagt. Im März ließ sich das vielleicht ja noch gerade so ertragen, aber mittlerweile haben wir Mitte April und zum Corona-Frust gesellt sich nun auch der Wetter-Frust, auch wenn wir alle wissen, dass man sich im April eben auf Aprilwetter einstellen muss. Immerhin löst sich das Winterfell, das ist ja schon mal ein gutes Zeichen.

Wann immer es geht, dürfen Sammy und Gayana zusammen grasen, denn wir wollen versuchen, ob die beiden Invaliden in dieser Koppelsaison zusammen auf eine Koppel können, getrennt von den anderen, in der Hoffnung, dass vor allem Gayana so kein großes Toben veranstaltet, denn Sammy kann aufgrund seiner langsam heilenden Rehe leider nicht rennen und toben. Mal sehen, ob der Plan aufgeht, denn der Schuss kann natürlich auch voll nach hinten losgehen, wenn Gayana merkt, dass sie von ihrer Maus getrennt grasen soll. Ich sehe der Koppeleröffnung entsprechend mit gemischten Gefühlen entgegen.

Schon im Februar hat im Nachbarstall ein Stutfohlen das Licht der Welt erblickt und darf seit einiger Zeit mit der Mama auf der Koppel gegenüber grasen, was Luke, Nick und Gayana anfangs ziemlich spannend fanden.

Zum Geburtstag habe ich (respektive Gayana) von Silvia ein wunderschönes neues, selbstbenähtes Halfter bekommen, das Gayana wirklich sehr gut steht und mir total gut gefällt. Ich freue mich jeden Tag, wenn ich es ihr anziehe.

Anfang April kam ein neues Herdenmitglied an: Cash. Coronakonform durften sich beim ersten Kennlernen nur die Pferde nah kommen, die Menschen stehen weiterhin im großen Kreis. Tatsächlich hat man sich inzwischen schon so daran gewöhnt, dass die Formation ganz selbstverständlich eingehalten wird, sobald mehrere Stallleute aufeinandertreffen. Cashs Integrieren in die Herde läuft gut, auch wenn manchmal viele Zähne gezeigt werden. An anderen Tagen bietet sich einem dafür eine wundervolle Harmonie ruhender Pferde, die Nase an Nase schlafen oder mit ihren Menschen kuscheln.  Sammys Idee, mit dem Kopf unter den Stangen seiner Box durchgeschoben zu schlafen, finden wir allerdings etwas bedenklich…

Gayana hatte wieder einmal Besuch von Silke, die einen super Job gemacht und mir ein total entspanntes Pferd hinterlassen hat, das seither für ihre Verhältnisse wieder recht schön läuft und sich mit Genuss wälzt.

Und Jutta macht immer mehr Fortschritte bei der Bodenarbeit und ist so eins mit ihrem Chex, dass auch das Halsring-Reiten hervorragend klappt. Außerdem habe ich ihr gezeigt, wie die Equikinetic funktioniert und Chex fand es ziemlich interessant, als ich angefangen habe, die Gassen für ihn aufzubauen.

Alles in allem kann man also sagen: Läuft im Stall! Jetzt muss es nur noch das Wetter kapieren… 

 

Von wegen, dieser Winter hätte nur drei Tage Schnee – die ersten zwei Februarwochen hatten es nochmal ganz anders in sich… Erst hat es ohne Unterbrechung geregnet und geregnet und geregnet und kurz bevor wir davongeschwommen wären, wurde es wieder KALT mit weit unter null Grad und es kam nochmal eine Riesenladung Schnee. Aber als dann die Sonne dazu rauskam, war die Kälte zwar immer noch ermüdend, aber die Laune merklich besser. Sogar der Osterhase hat kurz überprüft, ob man schon Eier verstecken könnte… Also, der Winter 2021 hat seinen Namen mal echt verdient! Die Eindecker hatten gefrorene Pferdedecken, Anni und Walter kämpften mit allen zur Verfügung stehenden Geräten und Fahrzeugen und Körpereinsatz gegen die Schneemassen am Boden draußen, aber auch der Hallenboden war gefroren, und ich bin jeden Morgen mit einem mulmigen Gefühl in den Stall gefahren, ob Gayana wohl ausgerutscht ist oder ich ein lahmfreies Pferd vorfinde. Interessanterweise hat sie die Schnee- und Eisphase körperlich gut überstanden, aber als alles vorbei war, muss sie wieder hingefallen sein, jedenfalls lief sie am ersten schneefreien und wärmeren Tag komplett lahm und ihre Gamaschen waren vorne dreckig. Mich zermürbt das. Ich würde ihr so sehr einen schmerzfreien Lebensabend wünschen, aber es soll einfach nicht sein…  Wenigstens hat sie sich recht schnell wieder erholt, aber ihr rechtes Vorderbein wird immer instabiler, sie stolpert immer häufiger und mag auch nicht mehr so wirklich traben. Lieber teilt sie sich mit ihrem Sammy ein zweites Frühstück am Strohballen.

Mitte Februar hatte Silvia eine schöne Idee und zu ihrem Geburtstag mit Jutta und mir ein Mini-Frühstück im Stehen mit Abstand veranstaltet, das war eine nette Abwechslung – und bei inzwischen wieder ganzen 0 Grad sogar fast so etwas wie warm, auf jeden Fall war das Corona-bedingte Feiern im Freien ganz gut auszuhalten. Schade, dass wir nur zu dritt waren, aber wir hatten Spaß bei Butterbrezeln, die Jutta spendiert hat, einem leider nicht ganz so gelungenen Apfelkuchen von mir (neues Rezept – hab ich gleich wieder entsorgt!) sowie süßem Blätterteiggebäck und Tee von Silvia. So schaffen wir es doch immer mal wieder, dem blöden Virus ein Schnippchen zu schlagen, und Silvia konnte sich trotz Corona ein bisschen feiern lassen.

Nur wenige Tage später zeigt das Thermometer schon glatte 13 Grad an und bringt ein völlig anderes Lebensgefühl mit sich. Plötzlich hält man es wieder prima im Freien aus. Und auch Gayana, die ich eigentlich nur an der Stelle ein wenig grasen lassen wollte, an der sie eine Woche zuvor noch im Schnee gescharrt hat, entwickelt ungeahnte Ambitionen: hast du nicht gesehen hatte sie sich in den Matsch geschmissen, um sich genüsslich zu wälzen. So schnell konnte ich gar nicht gucken! Mal sehen, wie lange ich brauche, bis ich diesen kleinen Schmutzfink wieder halbwegs sauber habe… 🤣 Es ist nun also schlagartig WARM. Und zwar so warm, dass Gayana gestern Abend, als ich gegen 21 Uhr mit der Intention kam, sie einzudecken, weil es nachts dann halt doch noch Richtung 0 Grad geht, immer noch nass vom Schwitzen war. Das mit der Decke hab ich dann gelassen… Und das Bewegungsprogramm, das ich gerne mit ihr machen würde, bleibt leider auch mal wieder auf der Strecke, denn Madame verliert kein bisschen Fell, nicht das kleinste Härchen, das heißt, alles ist nun wegen der Wärme zu anstrengend. Erst saß ihr die Kälte in den Knochen, jetzt hab ich Angst, dass sie mir vor lauter zu warm kollabiert. Alles nicht so einfach mit so einer alten Dame… 


Unglaublich, aber dieser Winter hatte sogar mal drei Tage Schnee im Gepäck! Corona hin oder her, da musste Rainer natürlich mit in den Stall und das Ereignis fotografisch dokumentieren. Wir hatten wieder richtig viel Spaß zusammen, und nachdem Gayana sogar ein paar Grashälmchen unterm Schnee hervorbuddeln und  zupfen konnte, war auch sie richtig gut drauf, hat ihre Modelqualitäten hervorgekramt und stand brav mit wachem Blick und gespitzten Ohren. Zwar musste ich lernen, dass schwarzes Pferd im Schneetreiben nicht so ideal rauskommt, sondern eher wie mit Seifenlauge übergossen aussieht, aber ich finde, die Bilder sind trotzdem total schön geworden, wie auch die von allen anderen. Spontan-Shootings sind einfach immer was Feines! 


Ein Jahr geht zu Ende, dem vermutlich kaum jemand nachtrauert – außer vielleicht Donald Trump. Die Pandemie hat uns weiterhin fest im Griff, Weihnachtsfeier und Nikolausritt sind ihr zum Opfer gefallen, stattdessen gibt es Maskenpflicht nun auch im Stall und wieder Anwesenheitsregulierungen, die aber sehr sanft sind und uns viel Freiraum lassen, im Gegensatz zu den wesentlich härteren Anwesenheitsbeschränkungen im Frühjahr. Anni und Walter geben wirklich ihr Bestes, um uns nicht mehr einzuschränken als unbedingt notwendig.

Mit Gayana bleibt es ein Auf und Ab. Seit dem Sturz und dem Klinikaufenthalt im März ist kaum ein Monat ohne Tierarztbesuch vergangen und wir haben sehr viel hinter uns. Es gab Zeiten, da war ich mir fast sicher, dass ich Weihnachten ohne ein Pferd verbringen würde, aber Gayana ist zäh. Sie hat sich bislang aus jedem Loch wieder rausgebuddelt und gerade geht es ihr mal wieder soweit stabil. Ich hoffe sehr, dass dieser Zustand endlich mal länger anhält als zwei oder vier Wochen, denn all diese Kämpfe um ihre Gesundheit haben mich in den vergangenen Monaten emotional und finanziell oft an meine Grenzen gebracht und wir beide bräuchten dringend mal wieder eine schöne und entspannte Zeit zusammen.  

Wenn sie nicht lahm geht, darf sie in letzter Zeit oft mit Sammy spazieren gehen, was ihr total gefällt, denn ihren Sammy vermisst sie total. Einmal war auch Sierra dabei, mit dem sie sich im großen Laufstall auch gut verstanden hat, und Gayana war inmitten ihrer beiden Lieblingsmänner ziemlich im Glück. Ein anderes Mal hat sich Flip angeschlossen und wir sind nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder die große Runde gelaufen. Zwischenrein war  ich mir nicht ganz sicher, ob das nicht vielleicht doch zu viel war, aber an den nächsten Tagen waren keine Beeinträchtigungen zu merken, was mich sehr happy macht. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk kann es kaum geben!  

Da es im November noch sehr warm war, das Winterfell aber schon sehr dick, waren Michis Scherkünste im Stall sehr gefragt. Auch Gayana durfte sich von ihr verschönern lassen und bekam neben winter- und adventlichen Sternen auch ein kleines Bärchen verpasst. Wenn die Sonne beim Grasen auf Gayana fällt, kann man die kleinen Kunstwerke, die Michi geschaffen hat, sehr schön bewundern.

Statt der Schermaschine durfte Chex Bekanntschaft mit dem Föhn machen. Anni hat sich die Zeit genommen, Jutta zu zeigen, wie das Monstrum funktioniert, den als nichts anderes empfinden die Rösser das blaue, laute Ungetüm, bevor sie damit vertraut sind.

Und trotz Corona durfte Rainer Silvia und mich eines Abends, als nichts mehr los war, für die alljährlichen Weihnachtskarten ablichten und hat wieder supertolle, festliche Bilder von uns gezaubert. Für all ihre Reitersleute hat Annis sich ins Zeug gelegt und sich als Ersatz für eine Bescherung an der entfallenen Weihnachtsfeier etwas Adventliches einfallen lassen, um uns ihre niedlichen Geschenke zukommen zu lassen: Wie bei einem Adventskalender durfte immer diejenige, deren Schranknummer mit dem Tagesdatum identisch ist, das Kästlein öffnen, das jeden Tag für einige Zeit draußen auf dem Tischchen steht, und ihr Geschenk herausholen. Am 15. war ich dran und hinter der Tür wartete dieser goldige selbstgemachte Schneemann darauf, meine Weihnachtsdeko zuhause zu ergänzen. Ist der nicht mega putzig?

Gayana genießt unterdessen das viele leckere Heu im Mini-Laufstall und ich kann wieder dann und wann einen Sonnenaufgang bewundern, wenn ich früh morgens zu ihr fahre, was mich immer für das frühe Aufstehen entschädigt.


Die Zeit zieht ins Land – oder eigentlich rast sie davon. Aber das tut sie ja immer. Wird das irgendwann auch wieder anders??

Nach dem Corona-Strandshooting gab es im Juli das nächste Corona-Event, nämlich die Corona-Pizza, sprich: gemeinsames Pizza-Essen auf Abstand, was wieder eine schöne Idee von Anni und eine nette Abwechslung war. Der Stuhlkreis, den wir bilden mussten, um die Abstände einzuhalten, war ganz schön groß. Trotzdem hatten wir ein fröhliches und leckeres Beisammensein - ein großes Dankeschön an dieser Stelle nochmal an Anni und Walter für die Einladung!!!

Gayana hat sich mittlerweile von Sehne, Hufgelenk und Koppelschlag erholt und läuft wieder – für ihre Verhältnisse – gut, allerdings hat sie durch all die Geschichten und den Klinikaufenthalt massiv abgebaut und ich kämpfe nun um jedes bisschen Muskel, das ich wieder an sie hinzutrainieren versuche. Das ist nicht nur überhaupt dringend geboten, sondern auch, weil sie nach dem Liegen inzwischen leider nur noch wieder hochkommt, indem sie sich über Fessel- und Sprunggelenke hochdrückt. Das Ergebnis sind beständig offene Wunden an allen vier Beinen, die ich täglich neu verbinde und dabei Unmengen an Verbandsmaterial verbrauche. Außerdem hat Diddy im Juli einen Heuhalm aus Gayanas Auge geholt und seitdem haben wir auch ein Augenproblem.  Damit es nur ja nicht langweilig wird… Nachdem sich Carina und Frau Dr. Rohrbach lange um das Auge bemüht haben, musste ich am Ende mit Frau Dr. Härtel doch eine Augenspezialistin holen, und nun hoffe ich inständig, dass die von ihr verordneten Tropfen endlich dauerhaft helfen. Eine tierarztfreie Zeit für den Rest des Jahres wäre echt mal was!! Immerhin: das große Blutbild, das sie mir wegen Gayanas magerem Zustand ans Herz gelegt hatte, ist überraschend ausgesprochen gut ausgefallen. Wirklich alle Werte sind im Normbereich. Die Befürchtung, dass sie ein Immunproblem haben oder etwas mit den inneren Organen nicht in Ordnung sein könnte, hat sich nicht bestätigt. Das ist doch zumindest mal was!

Um Gayanas Muskelaufbau zu unterstützen, habe ich von Silke den Tipp bekommen, es mit Equikinetic zu versuchen. Da ich das schon bei Lara und Rachidia gesehen hatte, habe ich Lara mal interviewt und nach ihren Erfahrungen gefragt, die positiv waren. Also nehme ich seit Neuestem noch Equi-Unterricht und habe mir die entsprechenden Gassen besorgt und übe sehr regelmäßig, oft auch mit Lara zusammen. Und ich glaube, es bringt tatsächlich was. Die Gelenke knacken weniger und ich habe den Eindruck, Gayana ist beweglicher geworden. In zwei, drei Monaten mache ich mal wieder Bilder und bin gespannt, ob man einen Unterschied sieht.

Jutta und Chex haben seit einiger Zeit mit der Bodenarbeit bei Lena angefangen, sind eifrig am Üben und haben Spaß. Außerdem hat Rainer die beiden kürzlich in voller Westernmontur vor die Linse bekommen und abgelichtet. Und auch für das von mir so gerne einberufene August-Shooting haben sich Mitstreiter gefunden, mit denen wir kurz vor Monatsende in die Umgebung gelaufen sind und ein paar Bilder in der Spätsommernachmittagssonne gemacht haben. Allerdings hätten wir (wie letztes Jahr auch) später anfangen sollen. Wenn die Sonne vom Himmel strahlt, dann tut sie das auch Ende August nachmittags noch sehr kräftig. Ein sanftes Abendlicht wäre einfach schmeichelhafter…. Vielleicht denken wir nächstes Jahr mal dran.

Leider gab es auch ein trauriges Ereignis, denn wir mussten Cheyenne über die Regenbogenbrücke auf die große, ewige Koppel gehen lassen, was allen sehr nahe ging. Er war von allen Laufstallbewohnern am längsten da gewesen und war ein Pferd, das jeder ins Herz geschlossen hatte. Die Vorstellung, dass er nun gesund, schmerzfrei  und glücklich irgendwo über saftige Wiesen galoppiert, tröstet ein wenig, aber es wird noch eine Weile dauern, bis ich mich an die Box ohne ihn gewöhnt haben werde…. 


Uns einen Strich durch die Rechnung zu machen, hat Corona, das Miststück, zwar für den traditionellen Stall-Fotoshooting-Termin an Himmelfahrt geschafft, aber wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am besten, denn dieses miese Virus hat seine Rechnung ohne Anni gemacht. Die hatte nämlich, wie so viele im Stall, große Lust auf einen Foto-Nachmittag und hat sich nicht nur ein super Motto, sondern auch corona-konforme Bedingungen ausgedacht, so dass das Event mit etwas Verspätung Anfang Juni dann doch stattfinden konnte. Da dieses Jahr kein richtiger Urlaub im fernen Ausland möglich ist, haben Anni und Walter die Südsee kurzerhand für uns nach Münchingen geholt und „Urlaub im Stall“ ausgerufen. Im großen Laufstall wurde der Sandbereich abgetrennt und frischer Sand aufgeschüttet, Michi hat einen Südsee-Hintergrund auf Leintücher gemalt, der aufgehängt wurde, und es kam eine erstaunliche Menge an tollen Requisiten zusammen, die das Urlaubs-Feeling zusammen mit dem großartigen Wetter an diesem Tag komplett gemacht haben. Bevor es ernst wurde, hat Anni den Wallachen schon mal die „gefährlichen“ Teile vorgestellt und Desensibilisierung betrieben, so dass Liegestuhl, Surfbrett und Co ab dem Nachmittag eigentlich nur noch für die Boxen- und Minilaufstall-Pferde neu waren. Die haben die Herausforderung aber fast alle gut gemeistert, und wenn es nicht so gut geklappt hat, hatte ich das Gefühl, lag es eher an der für diese Pferde fremden Umgebung als an den Utensilien. Wie man sieht, fanden die Wallache das Geschehen in ihrem Sandbereich den ganzen Nachmittag über ziemlich spannend und wir hatten immer höchst interessierte Zuschauer. Da bis auf wenige Ausnahmen der ganze Stall mitgemacht hat, war Rainer wieder mal echt gut beschäftigt und hat von 15 bis nach 21 Uhr fleißig fotografiert und danach habe ich ihn anderthalb Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen, weil er mit Bilder auswählen und entwickeln beschäftigt war. Und nun ist das Ergebnis da und von fast 3500 sind am Ende knapp 800 Fotos übrig geblieben, von denen ich nun ein paar „Making-of“- und viele Strandurlaubserinnerungen präsentieren kann! Soweit man hört, sind alle Teilnehmer mit ihrer Ausbeute zufrieden, was Rainer natürlich sehr freut 😊


Bei katastrophalen Wetterverhältnissen, sprich: Eiseskälte und strömendem Regen, haben Gehrings in einem riesigen Kraftakt den kleinen Pony-Laufstall um 60 qm vergrößert, damit Gayana und die Maus zu Rachidia und Thaddi nach oben ziehen können und unten Platz machen, damit erstens die Herde wieder mehr Bewegungsfreiheit hat, wenn die neue Eingewöhnungsphase losgeht, und die Damen zweitens bei Regen wieder trockene Füße haben, denn die beiden standen bei schlechtem Wetter fesseltief in Wasserlachen. Eigentlich hätte alles in Ruhe fertig werden sollen, aber besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen – und es ist Corona-Zeit, was bedeutet, dass Neuzugang Chex aufgrund der drohenden Ausgangssperre früher als erwartet zu uns kommen musste. Deshalb mussten Gayana und Maus so schnell wie möglich umziehen und so wurde der schöne, neue Bereich für die vier Pferde mit vereinten Kräften an einem Tag fertiggestellt. Dafür geht mein größter Dank alle, die das ermöglicht haben! Ihr habt schier Unglaubliches geleistet!

Nun sind die beiden Stuten also eine Etage höher gezogen und die neue WG muss sich aneinander gewöhnen, was vor allem Rachidia und Gayana schwer fällt. Ihr Unwohlsein mit der neuen Situation ist den beiden auf den Bildern oft ins Gesicht geschrieben. Beide schirmen ihre Genoss(inn)en total ab, Gayana klebt wie ein Schatten an der Maus, Rachidia bläst immer wieder zum Angriff gegen Gayana und findet die Störung ihrer trauten Zweisamkeit mit Thaddi komplett unmöglich. Solange ich gestern im Stall war und das Treiben beobachtet habe, herrschte strikte Gruppentrennung, ganz nach dem Motto: das ist MEINE FREUNDIN!  Vom großen Laufstall aus haben die Jungs höchst interessiert die eifersüchtige Rangelei beobachtet. Ich nehme an, sie dachten: „Weiber!“

Zum Glück hat Gayana bislang nicht mehr als eine blutige Schramme auf der Nase davon getragen, weil sie und Rachidia sich vor allem angiften und bedrohen, aber nicht wirklich „handgreiflich“ werden. Als ich abends nochmal draußen war, um die Decke zu wechseln, weil jetzt schließlich und endlich der Nachtfrost da ist, der sich über den ganzen Winter nie hat blicken lassen und den jetzt keiner mehr brauchen würde, hatte sich die Lage nicht verbessert und ich musste feststellen, dass es unmöglich war, Gayana zum Versorgen der Wunde rauszuholen. Beim kleinsten Anzeichen, dass ich sie wegführen würde, wurde sie ohne Ende hibbelig und die Maus wollte direkt hinterher stürmen. Da es stockdunkel und ich ganz alleine war, habe ich mich nicht getraut, irgendwas herauszufordern, und die Wunde dann eben drin desinfiziert. Hoffentlich legt sich dieses Theater schnell wieder!

Auf dem Bild, das Anni vom nächsten Morgen geschickt hat, sind die vier immerhin schon mal alle zusammen in der Box, wenn auch nach wie vor unter strengster Sicherheitsbewachung von Thaddi und Maus durch Rachidia und Gayana. Aber wie Anni dazu schrieb: Hauptsache, sie akzeptieren sich, der Rest kommt von alleine. Hoffentlich zügig!

Die Diktatur des Virus erschwert alles zusätzlich. Für jedes Pferd darf ab dieser Woche immer nur eine Person im Stall sein und nicht mehr als vier gleichzeitig. Deshalb hat nun jeder Reiter genau zwei Stunden am Tag, in denen er sich im Stall aufhalten darf. Das bedeutet natürlich Einschränkungen in allen Bereichen. Man kann nicht mal eben nach seinem Pferd schauen, nicht beim Hufschmid dabei sein, die Eingewöhnung von Chex läuft ohne Publikum, es wird, so wie es im Moment aussieht, keinen Koppelkaffee geben und kein Zuschauen bei der Koppeleröffnung, es gibt keinen Reitunterricht und Ausreiten ist auch gestrichen. Aber wenn all die Maßnahmen etwas bringen und Menschenleben retten, will ich mich nicht beschweren. Beißen wir also die Zähne zusammen und gehen möglichst gelassen, verantwortungsvoll und hoffentlich alle gesund gemeinsam durch diese gespenstische Zeit! 



Und auch in diesem Jahr haben wir eine schöne, gut gelaunte Weihnachtsfeier miteinander verbracht. Anni und Walter hatten wie immer liebevoll dekoriert und einen gemütlichen Rahmen geschaffen, alle zusammen habe wir wieder ein leckeres und reichhaltiges Buffet auf die Beine gestellt und auch die gegenseitigen Geschenke haben allen Freude gemacht. Die Reiter bekamen tolle Tassen mit einem Bild ihres vierbeinigen Lieblings drauf, Anni und Walter werden von ihren Einstellern nächstes Jahr auf ein Wochenende mit dem Wohnmobil geschickt, damit sie sich mal kurz von uns erholen können. Da Rainer diesmal nicht teilnehmen konnte, gibt es leider nur ein paar unscharfe Handybilder, die ich so nebenbei gemacht habe. Umso mehr schöne Fotos kamen am nächsten Tag beim traditionellen Nikolausritt zustande. Dafür hatten sich dieses Jahr erstaunliche viele Teilnehmer eingefunden und wir waren ein ganz schön langer Zug, der sich in Richtung Seewald zum Hexenhäusle auf dem Weg gemacht hat. Nicht viele Pferde sind zuhause geblieben und der Laufstall sah wie leergefegt aus. Neu zu Pferd dabei waren unsere Nachwuchsreiter: Tammo auf Jazz und Tim hatte beschlossen, auf der Maus mitzureiten. Dafür musste er Laura eine Sprachnachricht schicken und fragen, ob er das durfte – und wie hätte Laura ihm das abschlagen können 😍?? Zur Belohnung durfte sie seinen Buggy schieben 😅. Gebraucht hat er ihn aber nicht, sondern hat auf dem Rücken der Maus von Anfang bis Ende durchgehalten. Am Hexenhäusle haben Anni und Rainer mit dem Fotoapparat, Punsch und Weihnachtssüßigkeiten auf uns gewartet, und während die Zweibeiner und manch ein Vierbeiner sich damit verköstigt haben, hatte ich ein Mash für Gayana in petto, die ja bekanntlich nicht die Geduldigste ist, wenn es darum geht, mal still zu stehen und zu warten. So war die Madame mit Fressen beschäftigt, anstatt mich, wie sonst, durch den halben Wald zu ziehen. Hat prima funktioniert und werde ich nächstes Jahr wieder so machen 👍. Auf dem Rückweg hat Steffi mich gefragt, ob ich Rocket bis nach Hause reiten wollte. Da hab ich nicht Nein gesagt und mich total gefreut. 😁 Der süße Kerl macht echt Spaß und ich finde es so lieb von Steffi, dass ich ihn immer wieder reiten darf und sie so viel Vertrauen in mich hat. Jetzt, wo Gayana wieder mehr machen darf, werde ich mich bald endlich revanchieren, und ich bin gespannt, wie Steffi sich auf Gayana fühlen wird. Vor Kurzem wurde eine weitere neue Freundschaft geknüpft: Da Steffi keine Zeit für Rocket hatte, hatte sie mich gefragt, ob ich den Bub ein bisschen bewegen könnte, und da Rainer an dem Tag zuhause war, hab ich ihn kurzerhand mitgenommen und mit Rocket durch die Halle geschickt, wo die beiden tapfer miteinander marschiert sind. Steffi meinte, Rainer bekäme Pony gern mal wieder, denn wahre Männer-Pony-Freundschaft müsse man pflegen ️.

Inzwischen war auch Silke mit den Egeln bei uns, die gut gebissen und Gayanas Hinterbeine in einen splattermovie-mäßigen Zustand versetzt haben. Zu Erich, Egon, Emil und Egelbert gesellen sich nun Valentin, Vincent, Veit, Viktor, Malina, Marlene, Beatrice, Bärbel, Belinda und Brunhilde, und damit haben Rainer und ich jetzt wirklich genügend Mitbewohner. Ein Glück, dass die morgens nicht alle auch durchs Bad müssen…

Die beiden Vierergruppen haben Gayanas Sprunggelenke hoffentlich von einigem Druck befreit und der Arthrose mit vielen heilsamen Speichelstoffen gut getan. Malina und Marlene hätten eigentlich an die Sehne gesetzt werden sollen, aber da zwei Stunden später schon Dr. Grieshaber zum Ultraschallkontrolltermin kam, mussten die beiden leider auf ihr Essen verzichten und müssen das zu einem anderen Zeitpunkt nachholen. Gayanas Galoppaktion von neulich ist zum Glück ohne Folgen geblieben, die Sehne ist nach wie vor heil, und weil Gayana nun schon mal angefangen hat, dürfen wir jetzt auch vorsichtig ein paar Galoppsprünge dann und wann ins Programm aufnehmen. Bislang gefällt mir dieser Dezember sehr gut – lauter schöne Erlebnisse und gute Nachrichten 😃.

Mit Sammy durfte Gayana kürzlich erst spazieren gehen und dann in die Halle – wo ich dann erlebt habe, was es heißt, wenn Stuten nicht tagaus, tagein von Wallachen umgeben sind. Gayana wurde binnen Minuten so rossig wie seit Jahren nicht mehr, so dass Petra und ich das alte Ehepaar lieber wieder getrennt haben, da wir uns nicht sicher waren, wohin die neu entfachte Liebe womöglich führen würde…

Und da Weihnachten in Deutschland ja Frühling bedeutet und es zur Zeit so unglaublich warm ist, hat Cori mit einem Teil von Gayanas für dieses Wetter viel zu dickem und warmem Pelz kurzen Prozess gemacht und ihr einen Streifen geschert, um ihr das Leben bei diesen Temperaturen wenigstens etwas zu erleichtern. Gayana fand die Scheraktion wohl eher unheimlich, Cori meinte, sie hätte sich mega beherrscht und vor ihren eigene Haaren am meisten Angst gehabt 🤣. Sie ist seitdem aber viel munterer und eifriger, es hat offenbar echt was gebracht. Heute war sie nach dem Reiten aber trotzdem sehr nass, so dass gleich die nächste schreckliche Aktion folgte: ich musste sie trocken föhnen – auch eine Premiere, die sie brav hat über sich ergehen lassen, obwohl sie die Erfahrung nur bedingt gut fand, was man ihr deutlich angemerkt hat…  


Unglaublich, wie schnell die Zeit vorüber rennt. Nun ist schon bald das Jahr wieder um. Dieses Jahr mit seinen vielen Ereignissen, von denen ich manche nicht gebraucht hätte, die sich aber wenigstens positiv entwickeln. Dr. Grieshaber ist mit Gayanas Sehne sehr zufrieden und wir dürfen inzwischen wieder bis zu 20 min traben, und wenn der Ultraschall im Januar so gut bleibt, dürfen wir vielleicht sogar mit den ersten Galoppsprüngen anfangen. Die hat Gayana allerdings kürzlich schon vorweggenommen, als sie beim Ausreiten mal kurz mit mir durchgegangen ist. War nach einem Jahr ultra braver Selbstbeherrschung offenbar nötig. Aber als ich damit gerechnet habe, dass sie blöd tun könnte, nämlich als wir auf der Wiese nach der Unterführung einen Riesenhaufen Hühner entdeckt haben, und ich sicherheitshalber abgestiegen bin und sie daran vorbeigeführt habe, war ihr diese Situation nicht mal ein Wimpernzucken wert. Am Ende unserer schönen großen Seewaldrunde wurde sie aber plötzlich angespannt unter mir, und als Thaddi dann schräg hinter uns einen kleinen Freudenhüpfer gemacht hat, war das das Zeichen für sie. Sie ist rechts an Rocket vorbeigeschossen, Thaddi links und dann konnte auch Rocket nichts mehr halten. Es ist nichts passiert, Gayana ist einfach nur gerannt wie gestört und hat sich null bremsen lassen und die beiden anderen hinterher. Fotografiert hat da dann keiner mehr… Im Nachhinein denke ich, dass es ein super Galopp war, den ich hätte genießen sollen, aber in dem Moment hab ich einfach nur gebrüllt vor lauter Schreck 😂, vor allem als ich gesehen habe, dass von der Autobahnbrücke her zwei Autos kamen. Dass Gayana am Ende der Wiese vor dem Asphalt von selbst abbremsen und ganz sanft anhalten würde, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte, konnte ich ja nicht wissen, und ebenso wenig dass sie nicht buckeln, keine Haken schlagen und auch nicht stolpern würde, sondern tatsächlich einfach nur schnurgerade vorwärts gerannt ist. Ich hab sie dann trotzdem lieber vollends nach Hause geführt 😜.

Zuhause heißt nach wie vor WG mit der Maus, abgetrennt von den Wallachen. Inzwischen gibt es eine Heuraufe für die beiden, so dass sie nun Heu satt haben, was den Damen ausnehmend gut gefällt. Die armen Gehrings haben für den Aufbau einen der vielen Regentage der letzten Zeit erwischt. Was mir nicht so behagt, ist, dass auch Gayana nun zum Fressen im Regen steht, wenn das Wetter schlecht ist. Sie könnte zwar einen schmalen, überdachten Streifen der Weidehütte nutzen, das tut sie aber leider nie. Zusätzlich zur Regendecke habe ich deshalb also nun noch ein Imprägnierspray für die Winterdecken und einen Hufhärter gekauft und Cori hat noch jede Menge Biotin besorgt. Jetzt hoffe ich, dass wir so ausgerüstet gut durch diese Jahreszeit kommen. Beim Zurückbringen nach dem Bewegen versucht Gayana immer noch oft in Richtung Liegefläche zu kommen, wobei ich denke, dass ihr weniger die Herren als die große, trockene Strohfläche fehlen, denn das abgeschirmte WG-Leben scheint den beiden Damen im Ganzen gut zu bekommen. Gayana sieht wieder runder und glänzender aus und die Maus ist viel weniger schlecht gelaunt, was mir zeigt, dass die beiden mit den oft aufgedrehten Wallachen und der damit verbundenen Unruhe wohl doch eher Stress hatten und die Isolierung davon ihnen gut tut. So dreckig wie die beiden sind, scheinen sie auch viel mehr zu liegen als früher, also die Ruhe, die sie haben, zu genießen.

Ansonsten habe ich Rainer gebeten, diesmal das Nikolaus-Shooting vorzuziehen, da es mit dem Bestellen und Schreiben meiner Weihnachtskarten sonst sehr knapp geworden wäre. Ich wollte es mal auch für diese Art von Bildern mit dem schwarzen Hintergrund versuchen, weil ich dachte, dass die roten Mützen da bestimmt besonders schön leuchten, und ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und auch Silvia hat nun schon ihre Bilder für nächstes Jahr 😊. Allerdings muss ich mir irgendwas überlegen, wie ich Gayana mal ein bisschen wacher und weniger gelangweilt kriege. Teilweise sieht sie aus wie sediert. Irgendwie muss ich ihr klarmachen, dass man draußen nicht durchgehen, dafür aber drinnen vor der Linse ruhig etwas aufgeweckter sein sollte. Wer Verkleiden und Abgelichtet werden gar nicht lustig findet, ist Kuma. Die musste von Silvia und Walter ganz schön zu einem netten Nikolaus-Bild überredet werden 😂.

Im Dezember steht für Gayana der nächste Blutegel-Termin an. Da Egon, Erich, Emil und Egelbert derzeit noch vom letzten Mal vollgefressen sind, werden wir – seufz – dann also noch mehr neue Mitbewohner bei uns aufnehmen müssen. Silke hat 10 frische Egel für mich bestellt. Wenn es so weitergeht, brauche ich bald ein extra Egel-Zimmer…

Wie man sieht, geht es auch Frida und Fridolin prima. Sie sind jeden Tag an ihrem Futterhaus und schlagen sich die Bäuchlein voll. Inzwischen sind sie mutig genug, sich sogar mitten in ihr Schlaraffenland reinzusetzen, was natürlich viel bequemer ist als die Sonnenblumenkerne und Nüsse einzeln rauszuangeln. Dann wird nur alle paar Minuten mal kurz die Nase rausgestreckt und nach dem Rechten gesehen, bevor die Völlerei weitergeht. Die Hosen hat eindeutig Frida an, wenn beide im Garten sind. Dann hat der rote Fridolin keine Chance und muss warten, bis er an der Reihe ist. Inzwischen fühlen sich neben den Hörnchen nicht nur auch die Meisen total wohl bei uns, sondern wir bekommen auch Besuch von einem Turteltaubenpaar und sogar ein Bussard saß vor Kurzem in unserem Birnbaum. Der hatte sich allerdings, wie man sieht, sein eigenes Essen mitgebracht.


Im September hat sich für Gayana einges verändert. Petra hat sich mit Funky ein neues, ganz junges Pferd gekauft, das in die Herde integriert wird, doch mit den mittlerweile vielen jungen Wallachen und den immer weniger werdenden Stuten gestaltete sich das zunehmend schwierig, weil die Stuten zum Teil stark rossig wurden und dann bei den Jungs die Hormone verrücktgespielt haben und es manchmal richtig wild wurde. Das war nicht nur oft echt nicht mehr lustig, sondern auch gefährlich und die Macken und Verletzungen hörten gar nicht mehr auf, so dass Anni und Walter dem einen Riegel vorgeschoben und kurzerhand die Stuten von den Wallachen getrennt haben. Ich glaube, im Ganzen haben die beiden damit die für alle beste Lösung für ein Problem, das keiner gebraucht hätte, gefunden. Die Stuten haben den hinteren Teil vom Laufstall bis zur Weidehütte bekommen und für die Buben ist jetzt an der Tränke Schluss. Die Bilder vom Umbau und ein paar von denen vom neuen Leben im Stall habe ich von Silvia bekommen, die sie wiederum zum Teil von Sabines WhatsApp-Status „gescreenshotet“ hat. Wie man sieht, fanden die Pferde alles ausgesprochen spannend und die Stuten vor allem das viele Heu, das sie mit niemandem teilen mussten, großartig. Gayana scheint den Liegebereich zu vermissen, denn dort hat sie sich ja eigentlich immer am meisten aufgehalten, und dort versucht sie auch immer noch hinzuziehen, wenn ich sie nach dem Bewegen zurückbringe, aber die Verletzungsgefahr ist mit der Trennung natürlich um ein Vielfaches geschrumpft und da bin ich alles andere als böse. Und ich glaube, Liegebereichverlust hin oder her, alles in allem genießt sie ihre Ruhe im abgetrennten Bereich. Wie sie den Winter verkraften wird, werden wir sehen, denn die Weidehütte bietet natürlich nicht halb so viel Schutz und Platz wie der Liegebereich. Allerdings ist die Frauen-WG inzwischen von vier auf zwei zusammengeschrumpft, so dass es zumindest kein Gerangel um einen überdachten Platz geben wird, denn Holly wurde verkauft und Sue ist umgezogen in den Ponystall, wo sie sich hoffentlich wohler fühlt als mit den beiden großen Damen, die immer mehr eine Allianz bilden und deshalb schon „Pech und Schwefel“ getauft wurden. Ich hoffe, Gayana steht, wenn das Wetter ungemütlicher wird, nicht nur noch stur und stoisch in der Weidehütte rum, denn ihre Arthrose braucht eigentlich Bewegung. Das Koppelglück könnte hingegen größer kaum sein – eine riesige Koppel ganz alleine für die Mädels, da kann frau nicht klagen! Und für alle Fälle besitzt Gayana nun auch eine Regendecke, so sind wir hoffentlich für alles gerüstet. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Maus und Gayana es nicht unschick finden, für sich zu sein, und auch, wenn eine der beiden rausgeholt wird, bleibt die andere ganz gelassen allein zurück. Das funktioniert besser als auf der Koppel, wo es im Sommer das eine oder andere Mal Theater gab, wenn die Maus alleine bleiben sollte, so dass man sie in den Fressständer sperren musste, und Gayana dann beim Spazieren gehen ununterbrochen nach ihr schrie und die Runde in einem Affenzahn durchgezogen hat, um bloß schnellstmöglich zurückzukommen. Das war sehr nervig. Anni und Walter überlegen, ob sie nächstes Frühjahr nicht mal versuchen, alle Stuten zusammen auf die Koppel zu lassen. Wenn die gut täten und das klappen würde, wäre das bestimmt eine gute Lösung, damit die Madames Pech und Schwefel ihre Sozialkompetenz nicht ganz verlernen… Zum Glück bekommen die beiden immer mal wieder von den Wallachen Besuch am Gatter, so dass Gayana auch ihre männlichen Freunde nicht verliert. So scheint sie also mit ihrer neuen Situation soweit gut zurechtzukommen und Anni und Walter mit ihrer Entscheidung die richtigen Weichen gestellt zu haben.

Da Dani Mitte September im Urlaub war, habe ich zweimal Sierra versorgt. Einmal sind wir mit Sabine und Luke eine Runde spazieren gegangen, das andere Mal hab ich die beiden in der Halle geführt, aber das war nicht so Sierras Ding und er war sehr lustlos. Ganz im Gegensatz zu Tim, der kürzlich nicht mit Mama, sondern mit seiner „Raura“ im Stall war und das so richtig toll fand. Sind die beiden nicht das allerherzigste Gespann zusammen?

Am Oktober-Feiertag konnte ich mich Silvia und Petra für einen schönen Ausritt in den Seewald anschließen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich weiß nicht, wie lange Gayana und ich dort schon nicht mehr waren. Es war unser erster Ausritt seit Mai und Gayana lief brav und gut mit Sammy und Flip mit. Ich hatte das Gefühl, es gefiel ihr, mal wieder etwas länger unterwegs zu sein, und ich hoffe, dass ihre Sehne die anderthalb Stunden gut weggesteckt hat. Silvia und ich haben zwischendurch ein paar Bilder gemacht und die nun pferdelose Yvonne haben wir beim Joggen getroffen und gleich für ein Gruppenfoto von uns engagiert. Hinterher ging es noch schön auf die Koppel, diesmal versuchsweise mit den Ponys zusammen, was problemlos war und nach den vielen Regentagen für die Pferde ein Genuss! Als ich am nächsten Morgen in den Stall kam, wurde gerade tiefgemistet. Da es schon wieder regnet und damit keine Koppel ist, war das frische Stroh ein doppelter Grund zum Jubeln, als die Wallache nach vollendeter Arbeit zurück in ihren Liegebereich durften.


Juli und August waren wettermäßig durchwachsen. Mitte Juli gerieten Gayana und ich beim Spaziergang in einen Wolkenbruch, der uns komplett durchnässte, so dass ich mein armes Ross sogar mit dem Gummi abziehen musste und ich selbst das Gefühl hatte, eher Wasser treten zu machen als in Schuhen zu laufen. Gayana, die Wasser nur dann gut findet, wenn es durch die Kehle rinnt und Durst löscht, und ansonsten jede Art von Nässe verabscheut, fand diesen Ausflug alles andere als lustig. Als noch viel unterirdischer dürfte sie es aber empfunden haben, dass wir genau vier Wochen später dasselbe nochmal erleben mussten, als wir mit Carina und Raffi eine kleine Runde drehen wollten. Dass wir noch vor dem Ackerlehrpfad den Rückweg angetreten haben, hat nichts genützt – wieder goss es wie aus Kübeln, wieder wurden wir nass bis auf die Knochen…. Es gab aber auch sonnige Tage. Als wir Anfang August mit Sabine unterwegs waren und mit Walter einen Schwatz hielten, nutze Luke die Gelegenheit zum Kuscheln mit Walter, eine andere Gelegenheit, ein paar Liebkosungen abzugreifen, ergab sich mit Tim, der kürzlich Lukes weiche Nase ausgiebig gestreichelt hat. Mit Rocket durfte ich eine große Runde reitend erleben, während Steffi uns mit Gayana spazierengehend begleitet hat. Rocket ist wirklich ein Schatz, ich habe den kleinen Ausritt sehr genossen, und Steffi ein Goldstück, dass sie mir nochmal ein so schönes Erlebnis ermöglicht hat! Zu guter Letzt war Mattis zu Besuch und durfte reiten und hat auch sonst fleißig mitgeholfen. Von Dr. Grieshaber gab es mittlerweile nämlich das OK, Gayana langsam auch reitend wieder aufbauen zu dürfen, und Mattis hat mein erstes  Mal auf Gayana seit Mai mit einem Foto für mich verewigt. Damals bin ich aber nur eine mini Runde mit ihr durch die Halle geritten, mittlerweile versuche ich, einen guten Weg für sie zu finden, der sie wieder etwas beweglicher macht, ohne die frisch zusammengewachsene Sehne zu überfordern. Noch immer gehen wir viel spazieren, haben aber parallel dazu ein Hallenprogramm gestartet, wo wir mit Bodenstangen und einfachen Bodenarbeitsübungen und vor allem ganz viel Lob den Bewegungsapparat wieder etwas schmieren wollen. Geritten wird ein, zwei Mal in der Woche für etwa 10 min. Inzwischen sind wir bei 200 bis 300 m Trab und dürfen langsam auf 5 min steigern. Gayana macht eifrig mit und ich glaube, sie ist ganz froh, dass endlich wieder mehr geht und das auf Dauer doch eher langweilige Spazieren gehen nicht mehr das alleinige Unterhaltungsprogramm darstellt. – Neben unseren Untermietern im Wasserglas, den Blutegeln, haben wir mittlerweile übrigens auch zwei regelmäßige Gäste im Garten, die ich Frida und Fridolin getauft habe. Von der schwarzen Frida gibt es momentan nur unscharfe Handybilder, aber Fridolin hat Rainer kürzlich vor die Linse der guten Kamera bekommen und konnte ein paar sehr süße Bilder machen. 😍


Der letzte Mittwoch war ein ereignisreicher Tag. Erst kam Dr. Grieshaber, um zu überprüfen, wie die Stammzellentherapie bei Gayana angeschlagen hat, und siehe da: das Ultraschallbild zeigte einen tollen, unerwarteten Fortschritt. Gayanas Sehne ist fast wieder ganz zusammengewachsen und sie geht auch im Trab lahmfrei. Ich kann es noch gar nicht glauben. Wenn alles bis in vier Wochen in diese Richtung weitergeht, dürfen wir sie langsam schon wieder aufbauen. Kommt mir vor wie ein Wunder, aber das darf es ja auch mal geben! Am Abend hatten Silvia und ich uns dann verabredet. Immer wenn der Klatschmohn in voller Blüte steht, bekomme ich Lust, diese Pracht als Vorder- oder Hintergrund für Pferdefotos zu nutzen, und wollte das nun endlich dieses Jahr mal in Angriff nehmen. So haben wir uns in der Abendsonne auf den Weg gemacht und Klatschmohn gesucht. Leider mit wenig Erfolg, die einzigen Blumen, die wir fanden, blühten ungeschickt am Straßenrand, so dass wir dauernd vorbeifahrenden Autos ausweichen mussten. Schließlich sind wir auf die Felder ausgewichen, aber auch das war kein Vergnügen, weil Gayana und Flip vom Modeln so gar nichts halten und eigentlich nur ununterbrochen fressen wollten. Die Pferde waren also genervt von den Menschen, die sie ständig zwangen, den Kopf oben zu halten, und die Menschen von den Pferden, die ihren Kopf genauso konsequent immer wieder ruckartig nach unten zogen. Trotz dieser eher ungünstigen Voraussetzungen ist es Rainer aber mal wieder gelungen, erstaunlich tolle Fotos (ganz ohne Klatschmohn) zu zaubern, die gar nicht angestrengt aussehen 😃. Nur auf einem zeigt Gayana sehr deutlich, was sie von der ganzen Unternehmung hält… Wenn sie einen Mittelfinger hätte, hätte sie den wahrscheinlich auch noch benutzt 🤣. Auch Cori bekam an diesem Mittwoch einen Wunsch erfüllt, nämlich Bilder von Cheyenne mit schwarzem Hintergrund. Und weil Dolly es Ute beim Strohhallenshooting mit ihrer Aufregung so schwer gemacht hat, haben wir die beiden auch gleich noch dazu geholt. Und weil Laura an dem Abend zufällig gerade vom Spaziergang mit der Maus und Roy zurückkam, als wir beim Fotografieren waren, gibt es zusätzlich auch noch Fotos von den beiden. Und weil Gayana und Flip das Fotografiert werden ja am frühen Abend schon so spitze fanden, haben wir die beiden direkt auch nochmal geholt. Da wir keinen schwarzen Hintergrund aufbauen und ein Riesenbrimborium veranstalten wollten, haben wir diesmal gewartet, bis es dunkel wurde, und sind einfach in die Reithalle gegangen, was auch den Vorteil hatte, dass die Umgebung für die Pferde viel vertrauter war. Unsere Befürchtung, dass die beiden Blitzgeräte mit ihrem unvermittelten Aufleuchten die Pferde erschrecken könnten, erwies sich zum Glück als unbegründet. Alle „Nightshooting“-Teilnehmer waren fast schon zu gelassen und gelangweilt. Trotzdem wirken die Bilder mit dem schwarzen Hintergrund einfach wahnsinnig edel und besonders. Zwei Tage später kam mit Floyd ein neues Herdenmitglied am Pferdehof an, der sehr neugierig begrüßt wurde, wovon Silvia lustige Bilder gemacht hat. 


Die Blutegeltherapie ist ein Verfahren der Naturheilkunde und bereits seit etwa 2.000 Jahren bekannt. Während des Blutsaugens sondern die Egel verschiedene Stoffe in Blut und Gewebe ab. Dies macht man sich bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen zunutze, zum Beispiel bei Entzündungen und Schmerzen und auch bei Sehnenverletzungen und ArthrosenUm Gayanas Sehne auf die Sprünge zu helfen, habe ich sie also vor einiger Zeit mit Blutegeln behandeln lassen. Erst fand sie’s nicht ganz so prickelnd, irgendwann schien dann aber die entspannende und schmerzlindernde Wirkung einzusetzen, denn sie fing an mit ihrem Kopf auf meiner Schulter einzuschlafen. Egon, Emil, Erich und Egelbert leben nach getaner Arbeit nun bei mir, weil ich es nicht übers Herz gebracht habe, sie in den Tod zu schicken, und über den Rentnerpool für Egel a. D. nichts Gescheites in Erfahrung bringen konnte. Nun stehen sie im Wasserglas bei uns in der Küche und ich bin gespannt, wann es den ersten Besuch rückwärts wieder raushaut… Ich persönlich finde sie eigentlich ganz hübsch und ein Haustier wollte ich ja schon immer haben, ich hätte es mir nur etwas kuscheliger gewünscht. Dafür entfällt das Gassi gehen und ich muss nur alle paar Tage mal das Wasser wechseln. Am dritten Tag sind zwei der vier allerdings gleich mal ausgebüchst. Der Deckel vom Glas war etwas lose und mir war nicht bewusst, dass Egel so weit hochkriechen, sich trotz vollgefressen mit Gayanas Blut so dünn machen können und offenbar sehr neugierig sind. Jetzt sitzen sie in einem besser verschließbaren Glas und halten den Ball flach... Am Pfingstsonntag hatte ich eine ganz besondere Ehre. Weil Gayana wegen ihres Sehnenschadens zur Zeit und vermutlich für ziemlich lange ja nicht geritten werden kann, hat Steffi mir angeboten, dass ich mich mal auf Rocket setzen darf. Da ich ja weiß, dass keiner sein Pferd einfach mal jedem leichtfertig unter den Hintern schiebt, habe ich mich nicht nur wahnsinnig über ihr Vertrauen und ihre Großzügigkeit gefreut, sondern war auch ziemlich nervös, weil ich natürlich auf gar keinen Fall irgendetwas falsch, für Rocket unangenehm und für Steffi enttäuschend oder zum schreiend Davonlaufen machen wollte. Während Rocket und ich uns also bemüht haben, uns anzunähern und aufeinander einzustellen, hat Steffi ihr Handy gezückt und eine wahre Bilderflut fabriziert, auf denen man, wenn man sie alle durchschaut, gut erkennen kann, wie Rocket und ich anfangs Sanskrit und Swahili sprechen, bevor sich zum Ende hin der „Sprachunterschied“ immer mehr minimiert und wir uns so etwa bei Schwäbisch und Hamburgerisch getroffen haben…. Es ist total seltsam, ein anderes Pferd zu reiten, wenn man fast 15 Jahre immer nur auf demselben einen saß, das man und das einen in- und auswendig kennt. Ich war mega froh auf Steffis Bildern zu sehen, dass mein Rocket-Reitversuch nur mäßig übel aussah. Im Gegensatz zu Gayana hat Rocket ja eine wahnsinnige Beinaktion, wenn er läuft, und ich habe Steffi immer beneidet, weil das natürlich auch auf Bildern genial aussieht, und jetzt hab ich auch ein paar Fotos, wo es aussieht, als ob ich mit einem Pferd im Galopp abheben könnte, sehr cool! Rocket setzt einen echt toll in Szene, der Süße! Am schönsten ist, dass Steffi mir angeboten hat, dass ich Rocket noch einmal reiten darf - dann kann ihr Bauchgrummeln beim Zuschauen nicht sooo groß gewesen sein, was mich sehr erleichtert. An dieser Stelle nochmal ein riesengroßes, dickes Dankeschön an Steffi für das tolle Angebot, das alles andere als selbstverständlich ist und mir eine große Freude gemacht hat!!!!


Stall + Himmelfahrt = Shooting. Eine ziemlich einfache Formel. Diesmal fand das große Event zwar am Tag nach Himmelfahrt statt, aber das sind ja Kinkerlitzchen. Die meisten Pferde sind inzwischen Routiniers, was das abgelichtet werden betrifft, junge Talente waren auch dabei, die sich vorbildlich präsentiert haben, ein paar Pferde kannten das Blitzlichtgewitter aber noch nicht und haben es ihren Besitzerinnen nicht ganz leicht gemacht. Alles in allem kann sich die Ausbeute an gelungenen Bildern aber wieder sehen lassen, denke ich, und einen schönen Tag mit Sonnenschein, Pizza, Kuchen und bester Laune hatten wir auch. Vielen, vielen Dank an Anni und Walter, dass ihr euch wieder einen ganzen Tag frei und für uns Zeit genommen und uns die Strohscheune zur Verfügung gestellt habt! Das ist einfach immer wieder toll! Da es nicht leicht war, die besten Fotos auszuwählen, habe ich einfach VIELE zusammengesucht. Viel Spaß beim Durchklicken 😊 !

Diesmal habe ich durch den ganzen Mai hindurch immer wieder mal das eine oder andere Bild gemacht. Man sieht, wie sich das Wetter verändert und die Winterjacken irgendwann schließlich doch endlich fürs Erste verbannt werden. Mitte Mai freute sich die Herde über erste warme Sonnenstrahlen nach dem Kälteeinbruch Anfang Mai, inzwischen freuen sich die Pferde fast täglich, wenn es nicht regnet, über den heißersehnten Koppelgang. Da Gayana ihren Sehnenschaden auskurieren muss, musste sie diesmal lange an der Hand grasen, bevor es auch für sie das erste Mal zu den anderen auf die Koppel ging. Mit ihnen hinunterrennen darf sie aber diesen Sommer nicht, stattdessen wird sie zur Herde geführt, was sie bislang auch sehr brav mitmacht. Baby Kuma entwickelt sich zum Teenager, auch wenn Anni kürzlich meinte, sie habe keinen Wach-, sondern einen Schoßhund. Ein bisschen Baby ist sie halt doch noch, das merkt man auch, wenn sie frierend unterm Stroh liegt, weil ihr Fell noch nicht dicht genug ist, und mit ihrem Hundeblick alle Herzen zum Schmelzen bringt. Mit Cookie gibt es einen tollen vierbeinigen Spielkameraden für sie und in Rainer hat sie ihren Haus- und Hoffotografen gefunden. Die Bilder, die er kürzlich von ihr gemacht hat, sind echt toll geworden. Und auch die menschlichen Babys, Tim und Tessa, wachsen und gedeihen. Tim liebt es, im Stall zu helfen, sei es bei der Koppel oder beim Füttern, und als kleiner Reitersmann sitzt er schon genauso lässig auf Thaddi wie auf dem Futterwagen. Gestern Nachmittag fiel die Koppel aus, aber so ganz ohne Bewegung wollte ich Gayana nicht lassen. Silvia wiederum hatte Flip schon bespaßt und wollte eigentlich gerade nach Hause, hat sich dann aber spontan entschlossen, Flip doch noch einmal rauszuholen und uns auf einer kleinen Runde zu begleiten, die an der Koppel des Nachbarstalls vorbei führen sollte. Was weder ich noch Gayana wussten: Seit Oktober gibt es im Nachbarstall zwei Shettys. Was ich wusste, aber Gayana nicht: Shettys sind auch Pferde. Gayana hingegen war sich ziemlich sicher, dass ich sie geradewegs in den Jurassic Park geführt hatte, und während Flip ohne zu zögern eine Kontaktaufnahme startete, war Gayana minutenlang zu keinem weiteren Schritt mehr zu bewegen und plusterte sich, unfähig sich zu entscheiden, ob sie sich doch vielleicht täuschte und mir vertrauen oder doch lieber eine Kehrtwende Richtung sicherer Heimat machen sollte, prustend zu ihrer ganzen Größe auf. Silvia, mit ihrem Fotoapparat bewaffnet, war begeistert, wie toll Gayana aussehen würde, ich hingegen wünschte mir wieder einmal, ich hätte mir damals einen Hund statt eines Fluchttiers zugelegt…. Mit viel gut Zureden, Geduld und Spucke schafften wir es irgendwann aber doch an den „Dinos“ vorbei und Gayanas Welt war wieder in Ordnung, kaum dass wir den Grusel hinter uns gelassen hatten. Dieser kleine Angsthase.


Mit Dolly hat Gayana eine treue Freundin gefunden. Die beiden dürfen oft zusammen flitzen und man hat den Eindruck, sie finden das richtig gut. Gayana hat ja schon im heißen Sommer letztes Jahr den Hundenapf für sich zum Trinken entdeckt, den ich ihr bei großem Durst locker bis zu zehn Mal immer wieder befüllen darf. Ganz offensichtlich fand Dolly das kürzlich sehr spannend – eine Einladung mitzutrinken hat Gayana allerdings nicht ausgesprochen, die arme Dolly musste das verschüttete Wasser neben dem Napf auflecken…. In der Reitstunde haben wir (mal wieder) an meinem Sitz gefeilt (Gayana scheint sich für Lenas engagierte Erklärungen teilweise auch zu interessieren und es gut zu heißen, dass sich hier jemand bemüht, dem untalentierten Frauchen etwas auf die Sprünge zu helfen) und die Seitengänge geübt. Ganz neu war für mich Travers durch die Ecken zu reiten, aber es hat immer wieder ganz gut geklappt. Schließlich habe ich einen der warmen letzten Apriltage genutzt, um Gayana wie jedes Jahr den Winterdreck und -staub aus dem Fell zu waschen, was sie mit Todesverachtung über sich hat ergehen lassen. Den kurzen Moment an diesem einen Tag im Jahr, wo mein Pferd frisch shampooniert in der Sonne glänzt, musste ich natürlich festhalten. Wenn ich morgen in den Stall komme, wird man vermutlich von all dem Glanz nichts mehr sehen…  


Für den Februar gibt es nur ein paar Handybilder. Wieder wurde ich an einem Morgen mit einem Sonnenaufgang beschenkt, den ich fotografieren musste, weil er so farbenprächtig war. Außerdem ist Trixie sehr anhänglich und verlangt nicht nur lautstark ihre Streicheleinheiten, sondern auch sehr ausgiebig, so dass ich mich kürzlich genötigt sah, mich mit ihr ins Stroh zu setzen, wo sie sich dann auf meinem Schoß häuslich eingerichtet hat. Manchmal beschleicht mich ja der Verdacht, dass nicht wir Menschen uns ein Tier halten, sondern wir in Wirklichkeit als Futterautomaten und Masseure schamlos ausgebeutet werden… Von Katzen weiß man ja bereits, dass sie uns nur als Dosenöffner betrachten, aber auch bei Gayana kann ich mich zur Zeit des Eindrucks nicht erwehren, dass alles, was sie interessiert, ist, dass ich sie möglichst ausgiebig an den Stellen kratze, wo sie selbst nicht hinkommt, der Fellwechsel sie aber juckend in den Wahnsinn treibt. Und wehe, ich höre schon nach einer halben Stunde auf. Indiskutabel!! Der zweite Lebenssinn ist bekanntermaßen fressen – und zur Zeit scheint das Stroh wieder so exzellent zu sein, dass man fast in den Ballen hineinkriecht und lustig geschmückt wieder hervorkommt. Gut, ist ja derzeit auch Fasching, da kann man als Pferd schon auch mal einen auf Einhorn machen und sich gut gelaunt einen Strohhalm auf der Stirn platzieren.  Mit Silvia habe ich vor Kurzem die Wippe hervorgeholt und in der Halle aufgebaut. Flip ist da ein echter Profi und ist lässig mit Silvia drauf und drüber und rauf und runter – Gayana fand das Ding eher ziemlich befremdlich und wollte auf gar keinen Fall soweit vorgehen, dass es kippt. Und als ich sie aufgefordert habe, Flip mal genau zuzuschauen, wirkte sie eher gelangweilt und ich finde, man sieht ihr an, dass sie gerade denkt: „Wenn du glaubst, dass ich das ich mich zu so einem Blödsinn herablasse, hast du dich aber schwer getäuscht!!“ Lieber ist sie dauernd über die Seite rechtzeitig wieder runter. Das müssen wir ganz eindeutig mal öfter üben! Und dann habe ich von Steffi noch ein paar Fotos von einem Moment bekommen, den ich leider nie erlebe, den es aber offenbar doch gibt, nämlich eine schlafende Gayana im Stroh !


Das alte Jahr hat zwischen den Jahren mit einem tollen Sonnenaufgang seinen Abschied eingeleitet. Manchmal wird das frühe Aufstehen belohnt! 2019 begann für Gayana mit „Ponyreiten“, denn Mattis und Jannis waren zu Besuch in Stuttgart und Freunde von Jörn und Birte waren mit ihrer Tochter auch gleich noch mitgekommen. Wie sehr Gayana Events dieser Art liebt, kann man ihrem Gesicht förmlich ablesen… Außerdem läuft sie ja seit einiger Zeit nicht mehr völlig klar und war sicherlich ganz froh, als sie die Runden um Runden mit diversen Kindern auf dem Rücken hinter sich hatte. Zumindest die Kinder hatten aber ihre Freude. Und ich bin immer so stolz auf sie, mit welcher Gelassenheit und Geduld sie das mitmacht. Im Anschluss habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und ein Familienbild in die Wege geleitet – nur Gayana hatte an dieser Stelle wohl endgültig die Faxen dicke und guckt leicht genervt aus der Wäsche... Auch der Abspritzschlauch stört die Gesamtkomposition leider etwas, aber was im Leben ist schon perfekt… 😉 Ein paar Tage später habe ich nach längerer Zeit mal wieder einen Reitversuch gewagt. Es lief ganz okay, aber wir hatten schon bessere Zeiten. Ich hoffe aufs Frühjahr und dass ihre steifen Gelenke mit der Wärme noch einmal etwas geschmeidiger werden und sie sich auch von der Energie und Lebensfreude her nochmal rappelt. Meine Osteopathin meinte, es sei, als nehme sie seelisch gerade Abschied vom Jungsein und verarbeite das Altwerden. Das macht mich traurig, aber auch das gehört leider zum Leben dazu…. 


Das Jahr ist nur so dahingeflogen! Und auch jetzt tut die Zeit kein bisschen langsamer, und wenn ich jetzt nicht endlich mal die Bilder von unserer Stallweihnacht einstelle, ist das Jahr rum… Wie immer am zweiten Dezemberwochenende haben Anni und Walter zur Weihnachtsfeier geladen und wie immer war es ein schönes, gemütliches Beisammensein. Anni hat sich eine riesige Mühe für unsere Geschenke gemacht. Neben Post-it-Blöcken mit einem Bild vom eigenen Pferdchen vorne drauf und einem Bleistift dazu, hat sie für jeden von uns den Kopf seines Vierbeiners gehäkelt, und zwar so richtig mit Liebe zum Detail, mit Blessen und Punkten, dass wirklich jeder sein Ross sofort erkennen konnte. Das war echt ein Highlight – was für eine liebevolle Mühe, auch wenn sie sagt, es war Feinmotorik-Schulung und Ergotherapie nach ihrer Schulter-OP. Außerdem hatten wir die Aufgabe, den Weihnachtsgruß der beiden als Puzzle aus Eisstielen zusammenzusetzen, was uns für eine gute Weile beschäftigt und viel Spaß gemacht hat. Silvia hat sich wie immer ein tolles Geschenk für die beiden ausgedacht und vom eingesammelten Geld einen großen Paravent als Ergänzung zur neu erworbenen Infrarot-Kabine besorgt, so dass sie diese nun noch mehr genießen können. Den sich normalerweise am darauffolgenden Sonntag anschließenden Nikolausritt mussten wir diesmal aufgrund des stürmischen und nassen Wetters um eine Woche verschieben, da Silvia und ich aber dringend unsere Weihnachtskartenbilder brauchten, war Walter so lieb und hat in der Strohscheune etwas Platz für uns geschaffen, so dass wir dort, zusammen mit Meli, Bernd und Tim, ein Mini-Nikolaus-Shooting mit super braven Pferdchen machen konnten. Weil es so windig war und wir ausnahmsweise den „Hintereingang“ zur Scheune benutzen mussten, hatten wir mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass Flip und Gayana wie zwei Weihnachtsengel ganz geduldig und gelassen mit gespitzten Ohren alles ohne mit der Wimper zu zucken über sich ergehen lassen würden. Wir waren sehr stolz auf die beiden!Am Morgen des Nikolausritts eine Woche später war sogar Schnee gefallen, bis wir allerdings losgeritten sind, war davon leider kaum noch was übrig. Dafür war es aber auch nicht rutschig oder glatt und wir konnten gemütlich die kleine Asphaltrunde drehen (es ging diesmal nicht in den Wald), bevor wir von Anni in der Halle mit Glühwein, Punsch und jeder Menge süßer Leckereien verwöhnt wurden. Die, die geritten waren (ich bin lieber mit Gayana gelaufen, weil sie zur Zeit nicht ganz klar geht), haben zuvor noch eine Spontan-Quadrille versucht hinzulegen. Auch wenn die alte Weisheit, dass Übung erst den Meister macht, da vielleicht ein wenig zutraf, war es doch auf jeden Fall mal eine nette, lustige Abwechslung und die Pferde bekamen zumindest noch etwas zusätzliche Bewegung 😉.


Ich mag ja immer gerne ein August-Shooting machen und freue mich, wenn es jemanden gibt, der uns begleitet und ebenfalls Lust auf Bilder hat. Und ich weiß auch, bei wem ich da meist offene Türen einrenne, wenn ich frage! So bin ich auch dieses Jahr mit Silvia und Flip losgezogen, und da sich Silvia im Anschluss mit Laura zum Ausreiten verabredet hatte, kam Laura direkt auch noch mit. Weit vom Stall entfernt haben wir uns diesmal nicht, die Apfelbäume vor den Schuler-Koppeln und das kleine, grüne Sitzeckchen vorne an der Straße boten gute Kulissen. Allein die am späten Nachmittag doch noch recht hoch stehende Sonne hatten wir unterschätzt – auf den ersten Bildern müssen wir noch ganz schön die Augen zusammenkneifen… Am Ende sind uns noch Nelly und Püppi begegnet, die wurden auch gleich abgelichtet. Zwei Wochen später hatte ich morgens die Halle alleine für mich und habe die Gelegenheit genutzt, einen über das ganze Areal verteilten Bodenarbeitsparcours für Gayana aufzubauen, mit vielen Stangen, Slalom und Acht. Von kleinen Veräppelungsversuchen abgesehen, hat sie schön mitgemacht und brav ihre Füßchen gehoben. Später stießen Ute und Dolly und Petra mit Flip dazu, und weil Rainer mit Gayana grasen war, während ich in der Halle aufgeräumt habe, und seine Kamera herrenlos auf der Bande herumlag, habe ich die Gelegenheit genutzt und noch ein paar Bilder von allen dreien geschossen. Am selben Sonntag abends dann bekamen Steffi, Michi, Petra, Nicole und Marie noch ein eigenes Shooting und wir hatten richtig viel Spaß dabei. Gayana war sicher nicht böse, dass sie zuhause bleiben durfte und ich diesmal nur den Part der Fotoassistenz übernommen habe, bei dem es zugegebenermaßen nicht wirklich viel zu tun gab. Die Apfelbaum-Wäldchen-Location hatten wir ja 14 Tage zuvor schon getestet, und dann gab es bei den Maisfeldern beim Ackerlehrpfad sogar noch ein paar Fotos in Action. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich Gayana vielleicht doch satteln und mitnehmen sollen – die Galoppbilder von Steffi, Marie und Nicole sind echt schön geworden, und auch die Portraits von allen können sich sehen lassen, finde ich. Am gelungensten sind aber selbstverständlich die Bilder vom „Galopp mit Sprung der Pferdelosen“, den wir am Schluss formvollendet choreografiert hingelegt haben!! Das soll uns erstmal einer nachmachen 😃 (vor allem die sagenhaften Gesichtsausdrücke insbesondere der beteiligten Damen…).


Der Juni ist mittlerweile vorübergeeilt, ohne dass das Projekt „schöne Bilder“ umgesetzt worden wäre… Dafür gibt es Handy-Bilder, denn letzten Sonntag hatten sich Silvia und Petra zum Kutsche fahren verabredet und Petra mit Paulchen dazu eingeladen und da ich zufällig zu der Zeit auch im Stall war, habe ich mich spontan als Kutschenbegleitung angeschlossen und kam so zum tatsächlich ersten Mal in diesem Jahr mal auf dem Pferd sitzend ins Grüne. Das war schön! Wir sind viele Wiesenwege gegangen und konnten so auch öfter mal traben, was prima geklappt hat, aber Gayana war ja schon immer ein gutes Kutschenbegleitpferd. Silvia ist abwechselnd geritten und gefahren und zum Schluss habe ich ebenfalls den Platz gewechselt und mich fahren lassen. Es ist echt super, wie lässig und brav Flip und Gayana hinter der Kutsche hertrotten, wenn wir uns von Monty ziehen lassen. Man hat fast den Eindruck, sie finden das gut. Am Ende waren wir anderthalb Stunden unterwegs und kamen bestens gelaunt von unserem entspannten Sonntagsausflug zurück.


 

Gayanas sicher besonders geschätztes “Geschenk” zu ihrem 21. Geburtstag am 18. Mai war der Besuch von Michael zur Pediküre. Das Heben der Beine fällt ihr schwer und entsprechend unbeliebt sind die Huftermine bei ihr. Natürlich habe ich Michael verraten, dass Gayana Geburtstag hat, und er meinte, das sei eine Premiere für ihn. Soweit er sich erinnere, habe er noch nie einem Pferd an seinem Geburtstag die Hufe ausgeschnitten. Aber wie es der Zufall so will, kam die noch viel bessere Geschichte gleich hinterher: Michael selbst hatte an diesem Tag nämlich auch Geburtstag! Da hatte ich also das Vergnügen, gleich zwei Geburtstagskinder um mich zu haben!

Tags darauf hatten Anni und Walter zum Spontangrillen geladen. Allzu viele waren dem Aufruf nicht gefolgt (vermutlich war es für die meisten tatsächlich zu spontan), aber die, die da waren, hatten Spaß und ließen es sich schmecken.

Und schon länger hatten Rainer und ich vor, mal wieder ein paar Fotos irgendwo draußen zu machen, aber so herrlich das Wetter zur Zeit ist – abends zog es immer zu und es gab kein schönes Fotolicht. Deshalb kam er dann einfach mal vormittags mit. Geplant war, dass Gayana erst bewegt wird, dann geschrubbt und wir dann nach einer netten Location suchen, aber ausgerechnet an diesem Tag war mein Ross ein Brett unter mir und zäh und keine rechte Freude zum Reiten. Entsprechend mein teilweise unglaublich begeisterter Gesichtsausdruck auf den Bildern… Wie man sieht, hab ich sie aber trotzdem lieb!!! Und auch das Waschen hat sie diesmal total brav über sich ergehen lassen, obwohl sie es hasst. Da durfte sie zur Belohnung grasen und wir haben den zweiten Anlauf Bilder zu machen einfach gestrichen. Das wird dann im Juni nachgeholt, damit es in diesem Monat auch ein paar gute Bilder gibt! 


Zunächst für Anfang Mai angekündigt, kamen die Pferde dieses Jahr dann überraschend doch schon eine Woche früher auf die Koppel und durften sich über eine seltene Koppelsaisoneröffnung (gerade noch) im April freuen. Dass etwas Besonderes in der Luft lag, hatten sie schnell raus, denn es wuselten ungewöhnlich viele Zweibeiner an diesem Freitagabend auf dem Hof herum und das hatte ja wohl was zu bedeuten… Brav sammelte man sich zum Aufhalftern in den Fressständern – und war dann ziemlich verwundert, als draußen Hufgetrappel von den Boxen her zu hören war, denn diesmal waren die Damen und Herren von den Boxen zuerst dran, und als die geholt wurden, drehten sich alle Köpfe erstaunt in Richtung der Boxen. Alle? Nein! Ein von unbeugsamem Hunger befallenes Pferd hörte nicht auf, sich lieber dem Heuhaufen vor seiner Nase zu widmen. Typisch Gayana halt wieder… Das Leben ist zu kurz, um sich durch irgendwas irritieren zu lassen, wenn es was zu fressen gibt. Wie man sieht, sind jetzt auch unsere an Weihnachten bemalten Namensnasenriemenüberzieher an den Halftern im Einsatz und es gibt keine Halfterfragen oder -verwechslungen mehr. Nachdem die Boxenstuten fröhlich ein Weilchen über eine der unteren Koppeln galoppiert und die Wallache oben auf der Koppel hinter der Reithalle verstaut waren, kamen endlich die Laufstallbewohner zu ihrem Recht und durften nach langer Zeit mal wieder auf die Baumkoppel, wo der Großteil der Herde ein kleines Feuerwerk an Koppelfreude abbrannte und voller Lebenslust rannte und sprang und bockte. Die älteren WG-Mitglieder wie Flip, Sammy und Gayana hatten allerdings schnell die Faxen dicke und zogen es vor, die Köpfe ins Gras zu stecken und sich keine Minute kostbare Graszeit entgehen zu lassen. Der Freudentanz der Jungspunde um sie herum ließ sie kalt. Da macht sich wohl die Gelassenheit und innere Ruhe der Lebenserfahrenen bemerkbar, denn wie wir alle wissen, das Leben ist zu kurz, um sich… Sagte ich es schon?

Der traditionelle Koppelkaffee fand dann am Sonntag statt. Wie immer gab es viele Leckereien und Köstlichkeiten, mit denen wir uns bei fantastischem Wetter den Bauch vollschlugen, bevor die „Eisdielensaison“ auch für die Rösser weiterging. Diesmal durfte die Herde auf die untere Koppel, die begeistert im Galopp erobert wurde, bevor die Köpfe runtergingen und getestet wurde, ob auch dieses Gras gut schmeckt. Mensch und Tier glücklich und zufrieden, Sonnenschein und lecker Essen – Herz, was willst du mehr?

 

Die Zeit rast und es ist schon wieder Advent und der Sommer längst vorüber, den Herbst haben wir irgendwie übersprungen und nun kommen schon die Bilder von unserer diesjährigen Stallweihnachtsfeier und dem traditionellen Nikolausritt am folgenden Vormittag. Wie immer hatten wir eine schöne, gut gelaunte Feier bei reichlich leckerem Essen und wurden von Anni und Walter diesmal jeder mit einem Stick beschert, der nicht nur an einem sehr hübschen Pferdefotoanhänger befestigt ist, sondern auf dem jeder zuhause auch noch eine Sammlung von Bildern seines Lieblings aus den vergangenen Jahren fand. Dazu durfte jeder für sein Pferd einen Stoffnasenriemen fürs Koppelhalfter beschriften, damit im kommenden Sommer jeder beim Aufhalftern helfen kann und Anni nicht immer den willigen Helfern das zum Pferd gehörende Halfter ansagen muss. Da ich überhaupt kein Zeichentalent habe, sieht meine Beschriftung leider nicht rasend attraktiv aus, aber ein paar Leute haben sich ziemlich ins Zeug gelegt und sehr hübsche Kunstwerke fabriziert.

Das inzwischen auch schon institutionalisierte Shooting vor dem Nikolausritt, auf das vor allem Silvia und ich scharf sind, weil wir jedes Jahr ein neues Foto für unsere Weihnachtskarten brauchen, fand noch unter verhältnismäßig angenehmen Witterungsbedingungen statt, doch bis wir alle fertig verkleidet und die Kutsche eingespannt war, sah es schon ganz anders aus und Schneeflöckchen, Weißröckchen kam munter vom Himmel geschneit. Gepaart mit einem ziemlich bitterkalten Wind wurde es sehr schnell ganz schön ungemütlich und nach ein paar hundert Metern wurde einstimmig beschlossen, die Runde drastisch zu verkürzen und statt in den Wald nur die kleine Asphaltrunde zu gehen. Das war bestimmt keine falsche Entscheidung, denn wie man auf den Bildern sehen kann, hat es ziemlich heftig geschneit und es wurde auch glatt und es war saukalt. Dafür ist die Fotoausbeute dieses Jahr endlich mal wieder der Jahreszeit entsprechend weiß und irgendwie cool mit den vielen hübschen Schneeflocken, die da um uns rumwirbeln und mein schwarzes Ross in einen Schimmel verwandeln. Anni und Walter haben dann kurzerhand das Auto in der Halle geparkt und den Kofferraum geöffnet, aus dem es dann, wie sonst am Hexenhäuschen, die süßen Reste vom Vorabend mit Punsch und Glühwein für uns gab. Von vier Nikoläusen wurde sogar noch eine spontane Quadrille um uns und das Auto herum dargeboten. So hat uns das Wetter zwar einen Strich durch die Waldrunde gemacht, aber die gute Laune und die schönen Fotos konnte es uns nicht verderben!

 

Am 27.08. hat Walter seinen 60. Geburtstag groß in der Halle im Stall gefeiert. Wir hatten sehr gelungene, lustige Stunden miteinander, es gab ein leckeres Mittagessen und die Befürchtung, es könne zu wenig Kuchen für alle mitgebracht werden, erwies sich als völlig unbegründet, denn das Kuchenbüffet bog sich förmlich unter all den Köstlichkeiten, die aufgefahren wurden. Dass man einen mobilen Kaffeestand mieten kann, war mir neu, aber das war eine super Idee und richtig hübsch gestaltet war er auch. Trotz der Sommergrippe, die Walter sich zu allem Überfluss kurz zuvor noch eingefangen hatte, konnte er seinen Ehrentag hoffentlich genießen und hatte so viel Spaß wie seine Gäste! Vielen, vielen Dank, Walter und Anni, für die Einladung und all die Mühe, die ihr euch für uns gemacht habt! Es war ein tolles Ereignis und ein richtig schöner Tag!

 

Nachdem wir zwei Wochen lang versucht hatten, sonntagabends mal ein paar Fotos zu schießen, uns aber das Wetter stets einen Strich durch die Rechnung machte, hat es am letzten Julisonntag dann doch noch geklappt. Es gab nicht nur ein wunderschönes Abendlicht, sondern auch Stoppelfelder, und Dagi und ich freuten uns auf ein paar schöne Galoppbilder. Leider waren aber diesmal die Pferde nicht so gut drauf, vor allem Gayana hatte so gar keine Lust… Deshalb gibt es weit weniger und weit weniger spektakuläre Bilder als wir uns das vorgestellt hatten. Man sieht Gayana ihre Unlust deutlich an und mir, wie anstrengend es war, eine schnellere Gangart aus ihr heraus zu kitzeln. Nun ja, man kann nicht alles haben. Dafür ist die Abendstimmung ganz toll und vielleicht klappt es ja, dass wir im August noch einmal einen Versuch starten, der dann etwas leichtfüßiger aussieht, so dass es zum schönen Licht dann auch passt.

 

Nun haben wir schon Mitte Juli – die Zeit rast! Als ich heute Morgen in den Stall kam, kamen die Pferde gerade auf die Koppel, und da zusammen mit mir auch Sabine, Silvia und Yvonne nur noch den dem Gras entgegen rennenden Hinterteilen unserer Rösser hinterherschauen konnten und es zudem (angeblich aufgrund des Blumenstraußes, den ich gestern im Stall dabei hatte, aber das ist eine andere Geschichte…) ein paar Neuigkeiten aus unserem „ach, so langweiligen Stallleben“ (wie Sabine spottet) zu erzählen gab, beschloss Anni einen spontanen Brunch zu machen, stellte Wurst, Käse, Marmelade, Kaffee und Tee auf den Tisch, Silvia holte Brötchen und wir taten es den Pferden gleich und schlugen uns die Bäuche voll. Dabei stellten wir nicht nur wieder einmal fest, wie wunderbar wir es bei Anni und Walter haben, sondern erfuhren auch, was sich binnen 12 Stunden so alles zutragen kann, nämlich dass Sandra gestern Abend ohne Vorankündigung Knall auf Fall ihre Aneesha in den Hänger gepackt und den Pferdehof mit wehenden Fahnen verlassen hat und dass im Gegenzug Meli ihren Shiraz zumindest vorübergehend heute zurückbringt, da er in seinem neuen Zuhause in Welzheim etwas zu übermütig wurde. Dabei ist es gerade mal zwei Wochen her, dass wir Ende Juni ebenfalls mit einem Brunch von ihr und Viola Abschied genommen haben. Viola wird aus dem hohen Norden kaum zurückkehren, aber dass Meli nun erstmal wieder da ist, freut uns sehr, auch wenn es nur ein kürzeres Gastspiel werden wird, zumindest bis ihr Baby da ist. Man beachte hier das besonders gelungene Foto von Walter inmitten seiner mampfenden Hühnerschar… Im Anschluss an den heutigen Brunch haben Silvia, Sabine, die beiden Petras, Simone und ich unsere Vierbeiner gesattelt und sind zu einem sehr entspannten 1 ½ Stunden-Ausritt aufgebrochen, der uns allen viel Spaß gemacht hat. Außerdem sind die Shooting-Bilder von Gayana inzwischen auch fertig und ich bin sehr angetan von meinem hübschen Pferd vor der schwarzen Kulisse!

 

 

Tatatataaa – die Ergebnisse vom Stall-Shooting 2017 sind da!!

Wieder war es Christi Himmelfahrt, aber trotzdem war alles diesmal anders. Nicht nur, dass ein neuer Teilnehmerrekord von 18 Menschen mit ihren Pferden aufgestellt wurde, es gab diesmal auch keine Strohkulisse, obwohl alles wie gehabt in der Strohscheune stattfand. Stattdessen hat Rainer mit Ines‘, Annis und Walters Hilfe am Vorabend ein großes Stück einer Wand der Scheune mit schwarzem Karton beklebt, vor der Mensch und Tier sich dann drapierten. Nachdem sich die meisten Vierbeiner nach all den Jahren endlich daran gewöhnt haben, dass einmal im Jahr seltsame Dinge in der Scheune geschehen, es aber wenigstens Stroh und Heu zum Knabbern gibt, war vielen von ihnen die schwarze Wand diesmal doch wieder eher unheimlich und sie tänzelten aufgeregt hin und her, statt brav ruhig zu stehen und ein nettes Gesicht zu machen. Mit einer Engelsgeduld (die zum Beispiel auch Gayana völlig fehlt, denn sie gehörte auch zu denen, die es Rainer (und mir!!!) nicht gerade leicht gemacht haben…) und viel Humor hat Rainer aber von 10 Uhr vormittags bis 17 Uhr am Nachmittag alle Beteiligten abgelichtet, und ich denke mal, wirklich für jeden ist das eine oder andere wirklich schöne Bild entstanden. Die Fotos von „hinter den Kulissen“ stammen von Anni, die uns zusammen mit Walter nicht nur mit vollem Körpereinsatz, sondern auch mit Kaffee und Kuchen wie jedes Jahr großartig unterstützt hat. Euch beiden gebührt das größte Dankeschön überhaupt, ihr seid einfach die Allerbesten!!!! Und Jana, auch dir ganz lieben Dank für Brezeln und Hefezopf – wir wissen es ja alle, aber an Tagen wie diesen ist unsere tolle Stallgemeinschaft immer ganz besonders spürbar und ich freu mich einfach riesig, ein Teil davon zu sein! Und jetzt viel Freude beim Bilder angucken – ich glaube, man kann sie haben!

 

 Warum Freiheitsdressur? Weil sie dir die Wahrheit über dein Verhältnis zu deinem Pferd erzählt. Nimmst du deinem Pferd das Halfter ab, bleibt nur eines: Kommunikation auf Augenhöhe. Pferde haben bereits einen natürlichen Mitteilungsweg: sie kommunizieren über Bewegung und Richtung, über Körpersprache. Deswegen liegt in der Freiarbeit der Lernpart vor allem bei uns, den Menschen. Wir müssen lernen wahrzunehmen, wie unser Pferd "tickt", wie wir ein unsichtbares Band knüpfen können. Und wie wir das Pferd motivieren können, die Führung abzugeben und unsere Führung anzunehmen. Die freie Bodenarbeit ist ein intensives Kommunikationstraining, das die Bindung zum Pferd stärkt und verbessert, sie schafft eine Respekt- und Vertrauensbasis und ändert die mentale Einstellung des Pferdes uns gegenüber. Es lernt, uns die Hauptaufmerksamkeit zu schenken, sich niemals unaufgefordert abzuwenden und uns als Leittier anzuerkennen. Es lernt, unseren Raum zu respektieren und uns zu vertrauen. Es beginnt zu verstehen, Richtung, Gangart, Tempo zu halten und sich jederzeit "einfangen" zu lassen. Über das, was diese Bilder zeigen, freue ich mich deshalb ganz besonders, nämlich dass Gayana und ich mittlerweile eine zwar noch kleine, aber recht feine Strecke auf dem Weg der „Liberty“-Arbeit zurückgelegt haben. Es gelingt uns mittlerweile schon recht gut, uns über Richtung und Gangart ohne Zaum und Halfter zu verständigen, und das ist ein so schönes Gefühl, das lässt sich gar nicht in Worte fassen! Richtig, richtig schön, finde ich, sind auch die weiteren Bilder dieses kalten Aprilsamstags geworden, denn auch Rainer geht ja beständig neue Wege bei seinem Hobby und hat sich diesmal an der Pferdeportaitfotografie vor einem schwarzen Hintergrund versucht. Dafür, dass er „nur“ geübt hat, können die Ergebnisse sich mehr als sehen lassen! Das war ein ziemlich erfolgreicher Vormittag für uns alle.

 

 

Am Verladekurs am 26.03. haben Gayana und ich zwar nicht teilgenommen, weil Gayana ja glücklicherweise problemlos in einen Hänger geht, aber mit Dagi, Jana, Hannah, Melli, Viola und Nicole gab es genügend Interessierte, die einen Vormittag lang fleißig mit ihren Lieblingen geübt und dabei ein bisschen „Linsenfutter“ für Rainer abgegeben haben. So gab es viel buntes Spielzeug für die Pferde zum Desensibilisieren, bevor es ans eigentliche Verladetraining ging. Soweit sich das von den Fotos her sagen lässt, scheinen alle einen vergnüglichen und lehrreichen Vormittag gehabt zu haben!

 

HAPPY NEW YEAR!

 Eigentlich hatte ich ja gehofft, es kämen noch ein paar „richtige“ Schneewinterwonderlandbilder dazu, aber leider sieht es im Moment nicht danach aus, deshalb gibt es zum Jahresauftakt erstmal nur ein paar Handyfotos von Sabines, Lukes, Gayanas und meinem Spaziergang im ersten Schnee dieses Winters am Ende der ersten Januarwoche. Sonne hatten wir keine, aber eine lustige Zeit, denn Luki war gut drauf und fand die Umgebung ab und zu etwas unheimlich, lief ein bisschen rückwärts oder seitwärts oder machte ein paar Sprünglein… Gayana hingegen machte eher den Eindruck gepflegter Langeweile. Man sieht es auch schon auf den Bildern – der Lukebub mit dem wachen Blick und den gespitzten Ohren, wohingegen Gayana eher desinteressiert wirkt und allenfalls dem unterm Schnee verborgenen Gras etwas abgewinnen kann. Selfies mit dem Handy mit zwei riesigen Pferdeköpfen sind auch nicht gerade einfach zu schießen, aber ich habe mein Bestes gegeben… Und ganz zum Schluss wurden wir dann auch noch mit Schnee von oben beglückt. Von Silvia bekam ich kürzlich das Foto von der schlafenden Gayana aus dem Stall geschickt. Ist es nicht zum Dahinschmelzen süß?? Bin ganz verzückt!! ;-) Nachtrag: Nach dem ersten Schnee zu Beginn, haben Sabine, Luke, Gayana und ich den Januar heute spazierengehend im letzten Schnee beendet. Das schrie natürlich danach, noch einmal ein paar Handyselfies zu schießen. Die Bildausschnitte sind noch etwas weniger gelungen als vor vier Wochen, aber diesmal schien die Sonne, es hatte unglaubliche 2 Grad über 0, was uns total warm vorkam, und beide Pferde waren sehr entspannt. Das Foto mit Blick über die mit den letzten Schneeresten bedeckten Felder entstand, glaube ich, aus Versehen, aber ich habe es als Erinnerung an diesen ersten „richtigen“ Winter seit Jahren trotzdem drin gelassen. Aber nächste Woche soll’s wärmer werden und vielleicht gibt es diesmal ja dann einen frühen Frühlingsbeginn, wer weiß?

 

Alle Jahre wieder… laden Anni und Walter zur Stall-Weihnachtsfeier, und so trafen wir uns auch dieses Jahr am ersten Dezembersamstagabend im wie immer hübsch hergerichteten und geschmückten Putzplatzbereich und genossen das leckere Buffet und die fröhliche Runde. Anni und Walter bekamen ihr Geschenk zwar diesmal nicht vom Nikolaus persönlich, aber dafür war es ein besonders tolles, von dem wir alle im Sommer nach dem Koppel absammeln profitieren werden, nämlich eine Eismaschine. Einen Gutschein für das Fotobuch von ihrer Namibia-Reise gab es noch obendrauf, und der kam per (Pappmaschee-)Elefant, den Michi gebastelt hat und der der Knaller des Abends war. Bis zur Weihnachtsfeier im kommenden Jahr hat Michi nun den Auftrag, von sämtlichen Pferden ein Pappmaschee-Abbild zu schaffen…. Tags darauf brachen wir dann zum traditionellen Nikolausritt auf. Bei Minustemperaturen habe ich diesmal nicht nur die Skihose aus dem Schrank gekramt, über die ich echt froh war, sondern mich auch mit Silvia und Sandra dazu entschlossen, die Strecke zum Hexenhäuschen zu laufen, statt zu reiten, was eine sehr gute Idee war, denn wir waren so ziemlich die einzigen, die nicht gefroren haben, dank der schön angeregten Blutzirkulation. Auch Gayana wird dieser Nikolausausflug in Erinnerung bleiben, denn sie durfte zu meinem Entsetzen von Rainers Hefezopf naschen und den ersten Zucker ihres Lebens kosten, der ihr, wie man auf dem einen Bild sieht, ganz offensichtlich gut geschmeckt hat.

 

Der zu Ende gehende Oktober brachte zwei nette kleine Highlights im Stallgeschehen. Nach langer Zeit haben Silvia und ich es endlich mal wieder zu einem gemeinsamen Spaziergang mit Flip und Gayana geschafft. Leider hatten wir Rainer nicht dabei, nur die Handys, um das denkwürdige Ereignis dokumentarisch festzuhalten. Qualitativ sind die Bilder deshalb nicht so doll, aber trotzdem sind sie sehr nett geworden und zeigen gut gelaunte Menschen und Tiere. Eine Woche danach haben Dagi, Jana und ich uns zum Brunch im Reiterstüble verabredet – und dazu stießen dann noch Lena und Viola, Jana hatte Clara noch mitgebracht und auch für Dagis Mann und Tochter hatte die sich unter all den Köstlichkeiten beinahe biegende Tafel noch genügend „Futter“ übrig, als die beiden am Pferdehof das Ziel ihrer Fahrradtour erreichten hatten. Wir haben uns genüsslich die Bäuche vollgeschlagen und hatten total viel Spaß zusammen (und am Ende das Gefühl, nie wieder etwas essen zu müssen…). Leider habe ich auch diese Fotos nur mit der kleinen Kamera gemacht und irgendwie auch keine so guten Momente erwischt – dass wir auf den Bildern öfter etwas ernst aus der Wäsche schauen, täuscht. Wir wollen das Event baldmöglichst wiederholen. Die richtig guten Fotos entstanden schließlich an Allerheiligen, als Rainer Dagis und meinen Ausritt in den herbstlich-bunten Seewald abgelichtet hat. DAS ist Stimmung! Schade, dass man Rainer nicht zu jedem Ereignis, das man gerne für die Ewigkeit gebannt hätte, einfach herbeamen kann…

 

Der September war herrlich warm und schön. Zu warm manchmal für Branka und Chipsy, doch die Reiter haben’s genossen. So sind wieder einmal ein paar stimmungsvolle Fotos im Stall entstanden – Anfang September haben sich Silvia, Jako, Cori und Yvonne vor die Linse gewagt, Ende September hat Petra mit der Kutsche posiert und auch Gayana musste sich mal wieder ablichten lassen, obwohl sie doch viel lieber in Ruhe die letzten Grashälmchen dieses Sommers gezupft hätte. Auf einen Sprung vorbeigeschaut haben auch Sandy und Leo, der mit seinen himmelblauen Augen die Frauenwelt verzückte! Von mir aus müsste dieser Sonnenherbst nicht enden. Wer braucht schon Nässe, Kälte und Winter???

 

Anfang Juni blühte auf der hinteren Koppel wunderschön der Klatschmohn und das Gras ragte in die Höhe und es schien die perfekte Kulisse für schöne Fotos zu sein. Gayana allerdings sah das etwas anders. Für sie war es das perfekte Schlaraffenland. Was Rainer also vor die Linse bekam, war statt Romantik der profane Kampf ums Gras in Gayanas Maul…. Vor einer Woche haben Sabine, Jenny und ich uns auf den Weg zu einem der Sonnenblumenfelder gemacht, die gerade in voller Blüte stehen, und uns dort ablichten lassen. Da wir die Pferde dazu von der Koppel holen mussten, hielt sich deren Begeisterung in Grenzen, was man ihnen auch ansieht. Dafür hatten die Zweibeiner Spaß miteinander.

 

Der Andrang beim schon beinahe traditionellen Stall-Fotoshooting in Annis und Walters Strohscheune wird größer! Diesmal fand es Anfang Mai statt und es waren ganze 15 Shootings und alles lief total harmonisch ab. Alle Pferde haben sehr lieb mitgemacht. Langsam scheinen sich alle daran gewöhnt zu haben, dass sie einmal im Jahr in die Scheune geführt werden. Außerdem lag die Koppeleröffnung, die im Anschluss stattfand, in der Luft, und vielleicht dachten sie, dass sie dort schneller hinkommen, je braver sie beim Fotografieren sind. Ich fand, dass es ein sehr gelungener Tag war, entspannt und sonnig und fast wie ein Urlaubstag, und ich freue mich schon auf Rainers nächstes Stroh-Shooting im kommenden Jahr!

 

 

Als ich an einem Sonntag Anfang Februar im Stall einfuhr, war Silvia gerade auf dem Weg, um mit Flip eine Asphaltrunde zu drehen. Dass Flip dazu allerdings überhaupt keine Lust hatte, sah man ihm schon auf die Entfernung an. Wie es aussieht, wäre er am liebsten einfach zu mir ins Auto gestiegen und hätte sich fahren lassen. Dass es schon ganz schön eng für mich zwischen Lenkrad und Rückenlehne wurde, als er nur seinen Kopf durchs Fenster gesteckt hat, zählte für ihn als Argument irgendwie nicht….

Mittlerweile ist der März da, aber von Frühlingsbeginn keine Spur. Es ist weiterhin kalt und überwiegend trüb. Die arme Lena musste heute drei Stunden in dieser Kälte zubringen, um Sabine, Dagi und mir das Einmaleins des Reitens noch ein bisschen näher zu bringen. Gayana und ich allerdings haben wahrhaftig nicht gefroren, denn nach langer Pause hat Lena heute mal wieder ein paar Stangen zum Drüberhüpfen für uns aufgebaut, die allerdings erst einmal Luke benutzen durfte. Unsere Stunde startete dann mit dem Üben des Travers vom Boden aus, das Gayana links total leichtfällt, aber rechts hat sie irgendwie einen Knoten im Kopf. Lenas Hilfestellung fand sie anfangs ziemlich lästig, was sie auch deutlich gezeigt hat, wie man auf den Bildern sieht. Danach gab’s eine Runde Freestyle – die Acht um die Hütchen – bevor es an die Stangenarbeit ging. Die hat heute besser geklappt und ich hab Gayana nicht mehr so sehr ausgebremst, stattdessen sind wir meistens ziemlich ordentlich über die Dinger gekommen. Gut, dass Rainer so viele Bilder von hinten gemacht hat – von vorne guckt man (oder zumindest ich) während des Springvorgangs nämlich ziemlich dämlich aus der Wäsche…. Eine halbe Woche später bei der Bodenarbeit hat Cori mit meinem Handy ein paar Bilder gemacht, als wir mit Gayana mit dem Paletten-Mini-Podest geübt haben. Mit den Vorderbeinen stellt sie sich ja immer ganz problemlos drauf, deshalb hat Lena versucht, ob sie es sich auch mit allen vier Füßen traut – und siehe da: Nach nur wenigen Versuchen war das gesamte Pferdchen oben. Leider hat der Blitz des Handys auf die Entfernung nicht gereicht und die Fotos sind unscharf geworden, aber als Beweismittel taugen sie trotzdem.

 

Wie alle Jahre wieder…. haben wir auch an diesem Dezemberanfang einen schönen Weihnachtsfeierabend bei leckerem Essen, Freude über Geschenke und fröhlicher Stimmung miteinander verbracht. Auch diesmal hat es sich der Nikolaus nicht nehmen lassen, Anni, Walter und Tine ihr Geschenk persönlich vorbeizubringen. Es war ein sehr putziger Nikolaus, der uns vorbeigeschickt wurde!

Wie ebenfalls traditionell jedes Jahr folgte am nächsten Tag unser Nikolausritt. Und das auch noch direkt am 06. Dezember. Bei frühlingshaften Temperaturen und gleißendem Sonnenschein war es wie immer echt nett zu sehen, wie sich vor allem die älteren Spaziergänger über unsere Nikolaus-Kolonne gefreut haben. Mit Monti haben wir ja praktischerweise auch ein eingefahrenes Pferd im Stall, so dass wir heuer sogar eine Kutsche dabei hatten. Alle Pferdchens waren super brav und es war wieder einmal ein sehr gelungener gemeinsamer Ausritt, den Anni im Anschluss noch mit einer leckeren Kartoffelsuppe krönte. Wie oft sitzt man schon mal an einem 06. Dezember auf Biergarnituren in der Sonne und schlürft gemütlich Kartoffelsuppe?? So lasse ich mir das Leben gefallen!

 

Auch dieses Jahr habe ich auf das nun schon fast traditionelle August-Shooting bestanden, für das es am 23.08. dann auch höchste Zeit wurde, bevor der August vollends vorüber geeilt ist. Mit von der Partie waren diesmal Silvia und Dagi. Insgesamt waren wir zwei Stunden beschäftigt und Flip, Püppi und Gayana waren mehr als happy über so viel Gelegenheit zum Grasen. Dass man nach der langen Koppelpause aufgrund der Trockenheit der vergangenen Wochen eigentlich langsam wieder angrasen sollte, haben unsere Lieblinge schlichtweg als vollkommen überflüssig abgehakt und sich in den Zeiten, wo sie nicht posieren mussten, auf das inzwischen wieder frisch wachsende Gras gestürzt. Zwischendurch waren sie aber so nett, für die Kamera ab und zu den Kopf oben zu lassen. Und auch mit dem Hintergrund kann man diesmal zufrieden sein: Wir haben es geschafft, zwei Stellen zu finden, an denen weder Industriebauten, noch andere Häuser oder Autobahnschilder das Bild verschandeln. Ich finde, die entstandenen Fotos können sich wieder einmal sehen lassen!

 

Nachdem Tatjana und ich vor drei Wochen erstmals gemeinsam mit Caddy und Gayana ausreiten waren und dabei nicht nur erfreut festgestellt haben, wie gut die beiden Rösser vom Tempo her zusammenpassen, sondern auch äußert entspannt nebeneinander ein Stoppelfeld galoppiert sind, wollten wir das gerne noch einmal mit Fotograf wiederholen, weil uns dieser Ausritt nicht nur großen Spaß gemacht hat, sondern man ja auch Stoppelfeldbilder nicht alle Tage bekommt. Gesagt, getan, am ersten Augustsonntag war es soweit – nur natürlich kam alles ganz anders als wir uns das so ausgedacht hatten. Kurz bevor wir „unser“ Stoppelfeld erreicht hatten, riss es sich jemand mit einem Dressurkracher vom Nachbarstall unter den Nagel und jagte mit diesem Feuerstuhl Runde um Runde über das Feld – etwas, was Caddy wohl ein wenig zu interessiert beobachtet hat, denn als wir schließlich und endlich alleine waren und kaum angefangen hatten, ein wenig zu traben und zu galoppieren, wurde er ein bisschen zu ausgelassen und übermütig und schoss Tatjana erstmal ab. Rainer war noch gar nicht richtig präpariert fürs Fotografieren, deshalb sind die Bilder zwar unscharf geworden (was ein echter Fotograf ist, hält aber trotzdem sofort drauf, gell!), nichtsdestotrotz zeigen sie aber ein sehr spektakuläres Rodeo. Glücklicherweise ist Tatjana nichts passiert, nicht einmal eine Schramme von den Stoppeln hat sie abbekommen, und sie saß schneller wieder auf Caddy als ich mich vom Schreck überhaupt erholt hatte. Danach ließ der junge Mann zwar alle vier Füße auf dem Boden, war aber trotzdem noch eine ganze Weile ziemlich raketenmäßig unterwegs. Gayana hat sich davon zum Glück nicht beeindrucken lassen. Sie ließ Caddy um sie rum flitzen, bis er sich ausgetobt hatte, und lief mit mir brav ihre Runden um die Strohballen herum. Das zweite Stoppelfeld, das wir genutzt haben, hätten wir vielleicht zuerst nehmen sollen, denn das ging bergauf und hätte Caddys Eskapaden dadurch möglicherweise ausgebremst. Hier konnten wir endlich einen genauso schönen, entspannten Galopp nebeneinander genießen, wie wir uns das ursprünglich mal vorgestellt hatten. Somit gab es also am Ende doch noch einen harmonischen Abschluss dieses Shootings der etwas anderen Art. 

 

 

Mattis und Jannis haben eine Woche Urlaub im Süden beim Opa und der Tante gemacht und Mattis wollte unbedingt reiten gehen. Als es dann aber soweit war, verließen ihn plötzlich Mut und Entdeckergeist und er wollte lieber doch nicht aufs Pferd, dafür hat Jannis Gayana für sich entdeckt und sein Herz an sie verloren - er wollte nämlich gar nicht mehr runter! Am 31.07. haben Dagi und ich mal wieder Unterricht bei Lena gehabt, die mit uns einmal mehr Freestyle geübt hat. Diesmal war die Aufgabe, einen ordentlichen Zirkel im Trab zu reiten, nur mit Körperhilfen, ohne Zügel. Zur Unterstützung wurden an den Zirkelpunkten und bei C Hütchen als "Tore" aufgestellt, X wurde mit Stangen versehen, so dass auch noch ein gymnastischer Effekt für die Pferdchens da war. Durch die Hütchentore und über die Stangen zu kommen, klappt mittlerweile ganz gut, aaaaber die Sache mit der schönen gebogenen Linie und nicht auf den Hufschlag zu driften, wo man nicht soll .... nun ja, so kriegt man Mensch und Pferd weg vom Zügel und ran an den Sitz - mit gaaaanz viiiieeeel Üben!!!! :-)

 

 

Ein Blick in Annis und Walters Scheune verriet uns, dass die Heu- und Strohballen mal wieder sehr dekorativ herumlagen, und da die beiden nichts dagegen hatten, dass Rainer ihre Scheune einmal mehr in ein Fotostudio verwandelte, fand am 13.06. die Stall-Fotosession 2015 statt. Sage und schreibe 12 liebe Menschen mit ihren Lieblingen hatten Interesse, von Rainer abgelichtet zu werden. Von der großen Aufregung, die sowohl Gabor als auch Flip in den fremden Gefilden ergriffen hat, so dass sie kaum zu bändigen und keine Sekunde zum Stillstehen zu überreden waren, merkt man auf den Bildern erstaunlicherweise nichts. Stattdessen sind die beiden fast die einzigen Pferdchens, die so gut wie nie Heu im Maul haben und immer die Ohren gespitzt halten. Großes Lob auch an Sarah und Silvia, die sich nicht haben unterkriegen lassen und denen man ihren Kampf mit den beiden jungen Herren nicht anmerkt. Wie richtige Profis! Wie es Silvia wirklich ging, kann, wer mag, sehr unterhaltsam auf ihrem Blog nachlesen: flipundaquino.blogspot.de. Die meisten der anderen vierbeinigen Teilnehmer waren hoch entzückt über das Schlaraffenland, das sich da vor ihrer Nase auftat, und waren nur schwer vom Fressen bis Platzen abzulenken. Gayana selbstverständlich inklusive. Ich hab es irgendwann aufgegeben, auf Bilder ohne Halme im oder grünen Schmodder ums Maul herum zu hoffen. Ich glaube aber, für jeden, der dabei war, ist wieder das eine oder andere Foto dabei, das ihm zusagt. Hier ist eine Auswahl der Werke, die mir am besten gefallen. Sind dann doch ein paar Bilder zusammengekommen :-). Ist einfach toll, so einen Fotografen an der Hand zu haben!!!!  


 

Der diesjährige Koppelkaffee fand am 10.05. statt. Die eigentliche Koppeleröffnung war von Gehrings dieses Jahr überraschend und ganz spontan vorgezogen worden, und so durften die Pferde schon ein paar Tage zuvor zum ersten Mal das Grün genießen. Deshalb gibt es dieses Jahr keine Bilder vom "ersten Mal". Nichtsdestotrotz war es wie immer ein schöner und fröhlicher Nachmittag bei viel leckerem selbstgebackenem Kuchen und mit den gemütlich grasenden Pferden im Hintergrund. Nur einmal wurde es Gayana ganz offensichtlich zu ungemütlich und Diddle musste sich schnell verziehen, wie man sieht. Anfangs klebte sie wie gehabt an Sammy, aber zu jedermanns Erstaunen gingen die beiden nach einer Weile plötzlich getrennte Wege. Ehekrach??? Mal sehen, wie sich die Dinge über den Sommer entwickeln.

 

 

Für unsere Reitstunde in dieser Woche hatte sich Lena wieder mal was Neues einfallen lassen. Freestyle, also ohne Zügel reiten, üben wir ja schon länger, um das zügelunabhängige Reiten, den Sitz und Gayanas Aufmerksamkeit für Sitz und Bein zu schulen. Diesmal sollte es ohne Zügel über Cavalettis gehen. Sehr witzig! So ganz habe ich den Mut dazu, Gayana im Galopp so richtig vorwärts über die Dinger zu schicken, nicht gefunden, und weil Gayana ja ein liebes Pferd ist, hat sie auch brav auf mich gehört und ist immer wieder in den Trab gefallen, wenn sie das (richtige) Gefühl hatte, dass es ihrem Passagier da oben etwas mulmig wurde. Echt komisch, wie gern man sich auf die Scheinsicherheit von Zügeln verlassen möchte! Aber am Ende hat es dann doch noch geklappt. Noch nicht in dem Galopp, den Lena sich vorstellt, aber immerhin schon mal ohne auszufallen. Spaß gemacht hat es allemal! Und Rainers Kamera hat ein paar dann doch ganz ansehnliche Momente eingefangen.

 

Diese Bilder sind eine Studie in Sachen "Was kann ein Handy und was eine Nikon?". Das Osterwochenende gestaltete sich einigermaßen sonnig, aber kalt. Als ich an Karfreitag in den Stall kam, döste die Herde friedlich in der Sonne und man konnte im Freien putzen, wo Gayana munter weiterschlief.  Bei der Stangenarbeit mit Lena musste sie dann aufwachen. An Ostersonntag feierte Aquino seinen Geburtstag und knutschte mit Kumpel Flip in der Sonne. Zwei Tage später war es schon deutlich wärmer und wir haben mit Luke und Püppi eine große Asphaltrunde gedreht, danach durften die Pferdchens noch eine Weile gemütlich grasen.

 

 

Eigentlich gibt es keine großartigen neuen Bilder, aber ein paar wenige sind in den letzten Wochen doch entstanden. Das alte Jahr endete mit einem Beritt von und Unterricht bei Lena. Das Wälzen danach war für Gayana wie immer ein Genuss - und beim Aufstehen erinnert sie mich irgendwie stark an Jar Jar Binks... Den richtig tollen Schnee haben wir leider fotomäßig verpasst, aber als Silvia, Sandra, Armin und ich vor kurzem mal ausreiten waren, lag immerhin eine Puderzuckerdecke, und Silvia und Sandra haben ein paar winterliche Aufnahmen gemacht, die ich nun netterweise hier zeigen kann. Trotz Skihose (der absolut beste Kauf in diesem Winter, sie ist Gold wert!) war es irgendwann so kalt, dass wir abgestiegen sind und geführt haben, um wieder etwas warm zu werden. Von der Affenkälte abgesehen hatten wir einen entspannten Ausritt zusammen und haben eine schöne, große Runde gedreht.

 

 

Auch in diesem Jahr haben Anni und Walter wieder eine wunderschöne Weihnachtsfeier für uns ausgerichtet. Da sie diesmal am 06.12. stattfand, hat es sich der Nikolaus höchstpersönlich nicht nehmen lassen vorbeizuschauen und den beiden das Geschenk ihrer Einsteller zu überreichen. Zuvor hat er sogar noch sehr unterhaltsam eine kleine Geschichte über sein Leben zum Besten gegeben. Anni hatte sich eine besondere Art des Wichtelns für uns ausgedacht, bei der jeder mittels eines kleinen Gutscheins einem anderen im Stall etwas Gutes im kommenden Jahr zukommen lassen konnte. Das fanden alle eine sehr schöne Idee und ich glaube, jeder hat auch etwas bekommen, worüber er sich freuen konnte. Für mich geht Eva im nächsten Frühjahr einmal mit Gayana grasen. Jede Menge leckerer Sachen zum Essen gab es natürlich auch und ein hübsches Geschenk von Anni hat auch jeder noch bekommen. So war es wieder einmal ein gelungener und vergnüglicher Abend für uns alle. Am darauffolgenden Sonntag trafen wir uns dann zum traditionellen Nikolausritt zum Weiterfuttern am Hexenhäusle im Seewald. Mit dem Wetter hatten wir wie meistens Glück: es war zwar kühl und trüb, aber es hat weder geregnet, noch mussten wir uns, wie vor zwei Jahren, durch einen Schneesturm kämpfen. Am Ende kamen Pferde und Reiter mit einem Lächeln im Gesicht wieder im Stall an und wir hatten über zwei Tage ein paar richtig nette Stunden miteinander verbracht. - Danke an Sandra für den kleinen Videofilm :-) !

 

Noch ein Feiertag, der mit herrlichstem Sonnenschein erfreute - was Jana, Clara und ich zum Anlass für einen Spaziergang mit Püppi und Gayana nahmen. Und nein - wir haben nicht schon Frühjahr 2015, was man glatt meinen könnte, sondern den 01. November! Blumenbilder an Allerheiligen.... mal was anderes! Gayana fand es großartig, sich den Bauch mit Gras vollzuschlagen, und war nicht sehr willig, mit erhobenem Kopf zu posieren. Ab und zu tat sie mir dennoch den Gefallen. Püppi hingegen scheint sich gerne zu präsentieren und so entstanden diese frühlingshaft anmutenden Herbstbilder.

 

Der 03.10. war nicht nur ein Feiertag, sondern erstrahlte auch in wunderbarem Wetter, so dass Gayana erst mit Winni grasen durfte, bevor Dagi und ich mit Püppi und Gayana zu einem fast zweistündigen Ausritt zum Seewald aufgebrochen sind. Püppi fand den Ausflug in ihr noch nicht sehr vertraute Gefilde ziemlich aufregend, hat aber trotzdem brav mitgemacht. Gayana war sehr lässig drauf, hat es aber dennoch nicht eingesehen, auch mal mit gutem Beispiel voran die Führung zu übernehmen, sondern blieb ihrer Haltung, der andere soll zuerst gefressen werden, treu und hat sich meist schön hinter Püppi verkrochen. Ich glaube, das gewöhne ich ihr nicht mehr ab!

 

Zu einem neuerlichen August-Shooting haben Sabine und Jan, Silvia, Jako und ich uns am 09.08. mit Rainer verabredet. Beschienen von der Abendsonne sind wieder einmal ein paar schöne, stimmungsvolle und auch lustige Bilder entstanden. Wir hatten viel Spaß in unserer Maisfeld- und Stoppelfeld-Kulisse miteinander. Flip hat sich von unserer guten Laune gleich so sehr anstecken lassen, dass er ganz übermütig ein paar Bocksprünge gemacht hat, als Jako und ich doch eigentlich nur friedlich traben wollten. Ohne Sattel war das gar nicht so einfach zu sitzen, als dann auch Gayana beschlossen hat, an Fahrt aufzunehmen. Immerhin: Die Passagiere haben die Balance gehalten und sind oben geblieben! Die Sonnenblumen haben wir danach dann doch lieber im Schritt besucht....  Einige Tage zuvor hat Rainer sich für Dagi und Püppi Zeit genommen und es sind ebenfalls schöne Fotos herausgekommen.

 

Am 19.07. haben Anni und Walter ihre Einsteller zum Stockbrotessen eingeladen. Bei herrlichem Sommerwetter hatten wir einen vergnüglichen Abend (vielleicht von den zahlreichen Schnakenstichen mal abgesehen...). Ganz früh am nächsten Morgen haben Silvia und ich uns gleich wieder getroffen, um eine gemütliche Runde ausreiten zu gehen. Weil es auf den Stoppelfeldern und mit den Blumenstreifen um die Felder herum so schön war, haben wir versucht, ein paar stimmungsvolle Bilder zu machen, aber unsere Kamera heißt halt nicht Nikon und wir nicht Rainer, deshalb ist das Ergebnis von sich ständig wegen der Fliegen schüttelnden Pferden herunter, die auch lieber gegrast hätten statt einfach ruhig zu stehen, nicht ganz so beeindruckend geworden. Das nächste Mal muss Rainer wieder mit, so viel steht fest!

 

Für Jennys und Sandros Standesamttermin am 16.05. musste Gayana mit Lena und mir ein paar Mal "Städtle-Laufen" üben, denn sie liebt es ja gar nicht, wenn sie in ihr unbekannte Gefilde muss - und mutterseelenallein (also ohne Begleitpferd, nur mit zwei Menschen) an den Säbelzahnschweinen und Greifhühnern des Nachbarn vorbeizukommen war eine große Herausforderung für sie, ebenso wie an den ganzen unheimlichen Häusern vorbei durch Münchingen bis zum Rathaus zu laufen. Aber das Üben hat sich gelohnt: Am großen Tag selbst war sie mit ihren Herdenkumpels an ihrer Seite ganz cool und wir alle zusammen konnten Jenny und Sandro ein richtig schönes Spalier bieten. Im Juni waren wir zweimal mit Cori und Cheyenne unterwegs, einmal eine große Runde durch den Seewald und einmal an den schönen, golden leuchtenden Getreidefeldern entlang. Auch dabei sind ein paar nette Bilder entstanden.

 

Am 26.04. fand eine große Fotosession am Pferdehof statt. Rainer hat sich viel Zeit genommen und einige Reiter mit ihren Pferden porträtiert. Herausgekommen sind, wie man sieht, echt schöne Bilder. Was sich “hinter den Kulissen” so abspielte, um die Aufmerksamkeit der Pferde zu bekommen, damit sie ihre Ohren spitzen und hübsch in die Kamera gucken, wurde ebenfalls festgehalten. Genutzt und Wirkung gezeigt hat es allerdings nicht immer... Jedenfalls war es ein lustiger und schöner Tag und alle hatten Spaß und am Ende einige gute Bilder von sich und ihrem Liebling.

 

Die ersten Bilder 2014 entstanden an der diesjährigen Koppeleröffnung am 06.04. Wie immer gab es viele Leckereien und ein fröhliches Miteinander der Pferdeleute, bevor die Vierbeiner schließlich auf ihre Kosten kamen und die Koppel in Besitz nehmen durften. Diesem Ereignis fiebern wir ja immer alle entgegen, aber irgendwie wird es von Jahr zu Jahr unspektakulärer. Anni ist darüber gar nicht traurig, denn umso geringer ist natürlich die Gefahr, dass den Vierbeinern im Übermut etwas zustößt, aber alle anderen Zuschauer und Fotografen waren ein wenig enttäuscht - obwohl ich finde, dass die Bilder trotzdem den Spaß der Herde zeigen und sehr schön geworden sind. Gayana hat sich selbstredend sofort und wie immer an Sammy gehängt, was sowohl Petra als auch ich langsam echt langweilig finden (“Jedes Jahr die gleichen Bilder!” wie Petra frustriert meinte), aber wenn es die beiden glücklich macht.....

 

 Auch dieses Jahr hatten wir wieder eine sehr schöne Weihnachtsfeier zusammen. Sie fand schon am 07.12. statt. Am Tag danach gab es den traditionellen Nikolausritt - diesmal ohne Schneesturm, aber wie immer mit Punsch und den leckeren süßen Resten vom Vorabend beim Halt im Seewald am Hexenhäusle. Im Vergleich mit den letzten Jahren waren ein paar Pferde weniger mit von der Partie, aber alle waren sehr brav und wir hatten einen entspannten, schönen Ausritt. Auch die Spaziergänger hat unser Aufzug, wie immer, erfreut.

 

 Diese Bilder entstanden einmal Anfang September und einmal Ende des Monats. Man kann den Temperatursturz mehr als erahnen!!! Am 07.09. war wieder einmal fröhliches Koppel absammeln. Goldenes und warmes Herbstwetter sorgt am 20. Oktober für gute Stimmung und schöne Fotos.

 

 

 Fast die gesamte erste Hälfte des Jahres war es KALT. Ich dachte, ich werde die blaue Jacke und dicken Pullis diesmal nie los… Zwar schwand im März das Winterfell und immer mal wieder hoffte man dank ein paar kümmerlicher Tage ohne Schnee auf Frühling, wie am 07.03., als sich Felix mit Gayana auf der Wiese zwischen den spärlichen Grashalmen tummelt – doch schon am 25.03. schneite es wieder so kräftig, dass der Schnee sogar in der Halle lag. Mitte April versuchte es der Frühling erneut, doch so richtig satt Farbe fürs Auge mit Löwenzahn und blauem Himmel gab’s erst Anfang Mai. Dennoch regnete es weiterhin viel und der Raps blühte, doch wir mussten deshalb auch an Gayanas 16. Geburtstag am 18.05. noch an der Hand grasen gehen. Mit der Koppeleröffnung wurde es erst am 07.06. was; ich glaube, so spät wie nie zuvor. Den Juni durch bekam Gayana eine Magnetfelddecken-Wellnesskur, es wurde im Stall gegrillt und wir fuhren zu Nina auf einen Lehrgang über „Kulinarische Seitengänge“ nach Welzheim. Im Juni waren wir zweimal Kutsche fahren, und Flip hatte einen Vogel. Ganz neue Erkenntnisse schließlich für Gayana und mich im August bei einem Parelli-Kurs, an dessen Verfeinerung wir seither beständig fleißig üben.